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Pilzsammlerglück im Spätherbst

Jens Wissing wollte in „seinem Revier“ nur mal schauen. Was er dann findet, überrascht ihn völlig.

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© Frank Korn

Von Frank Korn

Hartha. Einen Monat vor Weihnachten noch so viele Steinpilze, das hat der Harthaer Jens Wissing auch noch nicht erlebt. Dabei geht er schon seit seiner Kindheit in die Pilze. „Meine Eltern sind oft nach Herzberg gefahren, von ihnen habe ich die Leidenschaft fürs Pilzesammeln geerbt“, sagt der 54-Jährige.

Am Freitag sei er einfach aus Neugierde und ohne große Erwartungen in sein Lieblingsrevier im Wermsdorfer Wald gefahren. Dort kommt er aber aus dem Staunen gar nicht heraus. „In anderthalb Stunden habe ich reichlich vier Kilo Steinpilze, Maronen, Pfifferlinge und Hexenröhrlinge gefunden“, so Wissing. Und das Beste sei, dass die Pilze völlig ohne Maden sind. „Um diese Jahreszeit gibt es kaum noch Fliegen, die ihre Eier auf die Pilze setzen“, weiß der erfahrene Sammler.

Seinen unerwarteten Fund will Jens Wissing auf unterschiedliche Weise verwerten. Die Steinpilze werden geputzt, geschnitten und getrocknet, um später unter anderem als Zusatz für Bratensoßen zu dienen. „Die anderen Pilze werden geputzt und gebraten“, verrät Wissing. Beim Zubereiten kann er dann auch auf die Hilfe seiner Frau Kornelia zählen. „Sie hält nicht viel vom Pilzesammeln“, sagt er mit einem Schmunzeln. Den Familienfrieden störe das aber nicht, so Jens Wissing, der stolz von seinen beiden erwachsenen Töchtern und den zwei Enkeln erzählt.

Vier bis fünfmal im Monat fährt Jens Wissing los, um in Wermsdorf oder auch in Herzberg seinem Hobby nachzugehen. Seine Leidenschaft fürs Pilzesammeln geht sogar so weit, dass er auch im Winter loszieht. „Im Winter gibt es keine giftigen Pilze“, sagt Wissing. Die Arten, die er in der kalten Jahreszeit findet, heißen Austernseitling und Samtfußrübling. „Aus diesen Pilzen lässt sich eine herrliche Suppe machen“, so der Sammler.