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Pirna bietet zusätzlichen Parkplatz zum Weihnachtsmarkt

Das Parkchaos vom vergangenen Advent soll sich nicht wiederholen. Die Stadt setzt dabei auch auf Bus und Bahn.

Von Christian Eißner
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Auf dem Grundstück des Fuhrgeschäfts Macherius an der Ziegelstraße darf man für die Zeit des Weihnachtsmarktes parken.
Auf dem Grundstück des Fuhrgeschäfts Macherius an der Ziegelstraße darf man für die Zeit des Weihnachtsmarktes parken. © Daniel Schäfer

Der Pirnaer Canalettomarkt zieht jedes Jahr mehr Besucher an, vor allem an den Adventswochenenden auch viele von außerhalb. Was die Marktbetreiber ebenso freut wie die Geschäftsinhaber in der Altstadt, das stellt die Verkehrsinfrastruktur in Pirnas dicht bebautem Zentrum auf eine harte Probe. Nicht nur, dass Teile der Innenstadt von einem schwer durchschaubaren Einbahnstraßensystem durchzogenen werden. Was ortsunkundige Canalettomarkt-Besucher zur Verzweiflung treibt, ist vor allem die Parkplatznot.

Im vergangenen Jahr war der Unmut groß: bei Anwohnern, deren Straßen zugeparkt waren, und vor allem bei Besuchern, die sich nach dem Marktbesuch an einem Knöllchen hinter dem Scheibenwischer erfreuen konnten. Dieses Jahr will die Stadt es besser machen und hat sich über ein Parkkonzept Gedanken gemacht. Dessen Ergebnis zeigt, dass es wirklich schwer ist, zusätzliche Parkflächen in Altstadtnähe anzubieten. Im Großen und Ganzen stehen die bekannten Parkhäuser und öffentlichen Parkplätze zur Verfügung – mit der bekannt knappen Kapazität.

Zusätzlich weist die Stadt nun auf den Parkplatz im Schlosspark Sonnenstein hin, den man für einen Euro am Tag nutzen kann. Wochentags ist dieser allerdings bis in die späten Nachmittagsstunden sehr gut mit den Autos von Arbeitspendlern belegt. Mit dem Landratsamt hat die Stadt eine Vereinbarung getroffen, das Parkhaus im Schlosspark bis 22 Uhr zu öffnen. Der Haken hier: Am Wochenende steht es überhaupt nicht zur Verfügung.

Das einzige wirkliche zusätzliche Angebot ist eine große freie Fläche an der Ziegelstraße in der Schifftorvorstadt, hinter der Gaststätte „Ziegelscheune im Waldpark“. Früher hat dort eine Spedition ihre Autos geparkt, für die Zeit des Weihnachtsmarktes stellt der Eigentümer das Areal nun für Besucherautos zur Verfügung. Kostenpunkt nach Auskunft des Rathauses: 3 Euro am Tag. Das Angebot ist sicher bitter nötig, hat allerdings den Nachteil, dass sich mehr Autos über die schmale Straße am Steinplatz quälen werden.

Hier kann man parken: Parkhäuser: Altstadt (Grohmannstraße), Stadtmitte (Robert-Koch-Straße), Am Steinplatz sowie Landratsamt (Schlosspark - nur wochentags)

Hier kann man parken. Öffentliche Parkplätze: rund um die Altstadt (kostenpflichtig, teilweise zeitbeschränkt), P+R am Bahnhof/Busbahnhof (kostenfrei) sowie Elbeparkplatz Copitz (kostenfrei);

Hier kann man parken: Private Parkplätze: im Schlosspark Sonnenstein (1 Euro/Tag) sowie Ziegelstraße (3 Euro/Tag). (SZ)

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An dem städtischen Parkkonzept gibt es schon jetzt Kritik. Daniel Szenes, verkehrspolitischer Sprecher der Wählervereinigung „Pirna kann mehr – Blaue Wende“, bezeichnet es als „Provokation“. Seit Monaten sei über die Notwendigkeit eines tragfähigen Konzepts gesprochen worden, das jetzt vorliegende werde die Gäste wahrscheinlich so verärgern, dass sie nicht wieder nach Pirna kommen, sagt Szenes. „Statt mit einem zum Stadtfest bereits erprobten Konzept für eine entspannte Verkehrssituation in der Altstadt zu sorgen, lockt man den Verkehr auf geradezu groteske Weise noch in die Innenstadt.“

Zum Stadtfest hatte die Stadt eine große Fläche im Gewerbegebiet an der Elbe zum Parken zur Verfügung gestellt und einen Bus-Shuttle eingerichtet. Solch ein Angebot aber über die gesamte Adventszeit aufrecht zu erhalten, sagt Stadtsprecher Thomas Gockel, sei aus Kostengründen unmöglich. Da die Stadt um die Parkplatz-Problematik weiß, empfiehlt sie Besuchern die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Wer mit der S-Bahn kommt, könne vom Bahnhof aus bequem mit seiner ohnehin gelösten Fahrkarte den halbstündlich fahrenden Citybus bis direkt in die Altstadt nutzen.