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Turmfalkenpaar nistet in Copitz

Anwohner beobachten das Ereignis und hoffen jetzt auf Nachwuchs im Nest. Auch an anderer Stelle in Pirna wird gebrütet.

Von Mareike Huisinga
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Ein Turmfalkenpaar nistet in Pirna-Copitz in einer Kiefer.
Ein Turmfalkenpaar nistet in Pirna-Copitz in einer Kiefer. © privat

Darüber freut sich das Ehepaar Boenke in Pirna Copitz-West sehr. Seit gut einer Woche stehen beide jeden Morgen am Fenster und schauen auf die hohe Kiefer,  die in dem Innenhof des Wohnblocks am Robert-Klett-Ring/Walter-Richter-Straße wächst. Boenkes  beobachten das Turmfalkenpaar, das in dem großen Baum nistet. Man ist guter Hoffnung. "In den letzten Tagen habe wir ganz viel Liebe gesehen, sodass es vielleicht bald Nachwuchs in dem Nest gibt", sagt Hubertus Boenke, der als Lehrer am St.-Benno-Gymnasium in Dresden arbeitet.  Mit Sorgenfalten hat er hingegen den großen Aufsitzrasenmäher beobachtet, der lautstark die Rasenfläche im Innenhof gemäht hatte. "Wenn das Turmfalkenpaar gestört wird, verringern sich natürlich die Chancen auf Nachwuchs", so Boenke mahnend.

Seit 1995 wohnt das Ehepaar in Copitz. "Bisher haben wir noch keine Turmfalken in dem Wohngebiet entdeckt, es ist eine Premiere", sagt der Pirnaer und hat sich sofort belesen. Turmfalken nehmen sich alte Nester. Boenke vermutet, dass das jetzt von den Turmfalken besetzte Nest vorher von Krähen benutzt wurde.

Zuwachs per Kamera zu beobachten

Nicht nur in Copitz fliegen die Turmfalken ein und aus. Auch das Nest im Klosterhof in der Pirnaer Altstadt ist besetzt, und dort wird gebrütet. "Das bestätigen die Mitarbeiter des Stadtmuseums", sagt Sebastian Lenke, Angestellter der Kultur- und Tourismusgesellschaft Pirna (KTP). Im Jahr 2015 ließ die KTP am Standort eine Kamera installieren. Das Geschehen im Nest kann über einen Fernbildschirm in der Dauerausstellung des Stadtmuseums beobachtet werden. "Es wird gemunkelt, dass einige Gäste extra deswegen das Museum besuchen", sagt Lenke mit einem Schmunzeln. Wegen der Corona-Pandemie hat das Stadtmuseum Pirna allerdings voraussichtlich noch bis zum 4. Mai geschlossen.

Der Turmfalke ist der häufigste Falke in Mitteleuropa. Vielen ist der Turmfalke vertraut, da er sich auch Städte als Lebensraum erobert hat und oft beim Rüttelflug zu beobachten ist. Er war 2007 Vogel des Jahres in Deutschland und 2008 Vogel des Jahres in der Schweiz. Der Turmfalke unterliegt wie alle europäischen Vogelarten dem allgemeinen Schutz der EU-Vogelschutzrichtlinie.

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