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Bekommt Graupa eine weitere Tempo-Anzeigetafel?

Die Linken im Pirnaer Stadtrat fordern solche Displays an stark frequentierten Schulwegen. Wie die Chancen darauf nun stehen.

Von Thomas Möckel
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Kreuzung Richard-Wagner-Straße/Tschaikowskiplatz in Graupa: Autofahrer hier zusätzlich aufs Tempolimit hinweisen.
Kreuzung Richard-Wagner-Straße/Tschaikowskiplatz in Graupa: Autofahrer hier zusätzlich aufs Tempolimit hinweisen. © Daniel Schäfer

Die Fraktion „Die Linke“ im Pirnaer Stadtrat will die Sicherheit von Schülern auf ihren Wegen zur Grundschule im Ortsteil Graupa verbessern. Schon vor geraumer Zeit beantragten die Abgeordneten im Stadtrat, entsprechend der Priorität je ein Geschwindigkeits-Display an geeigneter Stelle am Anfang der Lohengrinstraße aus Richtung Pirna sowie an der Richard-Wagner-Straße kurz vor dem Tschaikowskiplatz zu installieren. Sie sollen Kraftfahrer zusätzlich darauf hinweisen, sich an die jeweils geltenden Tempolimits zu halten sowie für mehr Sicherheit für Schulkinder, andere Fußgänger und Radfahrer sorgen.

Die Linken begründen ihren Antrag damit, dass Grundschüler aus dem Einzugsgebiet Lohengrinstraße den Weg zur Grundschule an der Badstraße überwiegend zu Fuß gehen oder mit dem Rad fahren. Der Bus werde hingegen kaum genutzt, weil der Preis von 15 Euro für das Schülerticket für die kurze Strecke unverhältnismäßig hoch sei.

Zudem sei der Anfangsbereich der Lohengrinstraße – aus Richtung Jessen gesehen – sehr schmal und habe keinen Gehweg, teilweise werde wechselseitig geparkt. Auf der Trasse seien auch Busse und Lkws unterwegs, dann gebe es auf der schmalen Fahrbahn kaum noch Platz für Fußgänger und Radfahrer. Schon dies führe nach Aussage der Fraktion häufig zu gefährlichen Situationen, besonders in den dunklen Morgen- und Abendstunden im Winterhalbjahr. Zudem werde von Anwohnern bemängelt, dass sich viele Kraftfahrer nicht an das dort geltende Tempolimit von 30 km/h hielten, wodurch die Sicherheit weiter gefährdet werde.

Ein Fußweg an der Lohengrinstraße wäre ideal

Laut der Linken wäre für die Benutzer der Bau eines Gehweges beziehungsweise dessen Verlängerung entlang der gesamten Lohengrinstraße am sichersten. Da das aber in absehbarer Zeit kaum möglich sei, sollte sie Stadt zumindest dafür sorgen, dass das Tempolimit weitgehend eingehalten werde. Dafür seien Geschwindigkeits-Displays mit entsprechenden Anzeigen – wie beispielsweise auf der Rudolf-Renner-Straße in Copitz vor dem Herder-Gymnasium – gut geeignet.


Ein weiterer Gefahrenpunkt – auch für Wartende an der Bushaltestelle sowie für Besucher des Jagdschlosses – liege am Tschaikowskiplatz beim Überqueren der Richard-Wagner-Straße. Hier sollten nach Ansicht der Linken motorisierte Verkehrsteilnehmer ebenfalls auf eine überhöhte Geschwindigkeit aufmerksam gemacht werden. Die Verkehrswacht Sächsische Schweiz hat dort kurz vor dem Bäcker bereits zeitweise eine solche mobile Anzeige angebracht, die nun durch eine stationäre ersetzt werden sollte.

Graupa vorerst nicht berücksichtigt

Nach Aussage des Rathauses suche die Stadt stetig an auffälligen Gefahrenstellen nach Lösungen, um die Sicherheit zu verbessern. Vor allem im Hinblick auf die Sicherheit von Fußgängern beschafft Pirna – im Rahmen dessen, was finanziell möglich ist – vier solcher Geschwindigkeits-Displays. Die Standorte wählt die Stadt nach objektiven Kriterien aus, wie tatsächlich gefahrene Geschwindigkeiten, Verkehrsaufkommen, vorhandene Gehwege, Schulwege und weitere. Die nun beschafften Tafeln sollen hauptsächlich an Einfallsstraßen installiert werden, wo großes Gefahrenpotenzial bestehe. Aufgestellt werden sie an den Ortseingängen der Lohmener, Wehlener und Berggießhübler Straße sowie an der Pratzschwitzer Straße vor der Kita „Schatzfinder“.

Da an der Lohengrinstraße und Richard-Wagner-Straße zum Großteil Gehwege vorhanden seien und es sich um Trassen mit geringem Verkehrsaufkommen und wenig Schwerverkehr handle, konnten diese Strecke bei der Auswahl nicht berücksichtigt werden. Sollte wieder Geld dafür da sein, prüfe die Stadt weitere Anschaffungen. Dann könnten mögliche Standorte an den Trassen in Graupa erneut geprüft werden. Der Stadtentwicklungsausschuss wird am 9. Februar final über den Antrag entscheiden.