Dresden. Mit einem Festakt im Staatsschauspiel Dresden sind am Montag mehrere Initiativen und eine Kommune mit dem Sächsischen Förderpreis für Demokratie 2021 ausgezeichnet worden. Die Jury habe sich wie bereits im Vorjahr für die Vergabe von zwei mit jeweils 3.000 Euro dotierten Hauptpreisen entschieden, teilte das Justiz- und Demokratieministerium mit.
Demnach ist die Pirnaer Initiative "bring back our neighbours" für ihr Engagement um die Familie Imerlishvili aus Georgien gewürdigt worden. Diese war abgeschoben worden, lebt aber heute wieder in Pirna. Die Nachbarn hatten dagegen protestiert und damit Aufmerksamkeit erzeugt, auch Sächsische.de berichtete. Schließlich war das Schicksal der Familie auch Thema im Landtag, bis ein Gericht die Abschiebung schließlich für illegal erklärte.
Ein Preis wird erstmalig vergeben
Der zweite Hauptpreis ging an den Plauener Verein "colorido", der Proteste gegen rechtsextreme Strukturen organisiert und sich mit künstlerischen sowie kulturellen Angeboten für die Stärkung der Demokratie einsetzt.
Erstmals ist in diesem Jahr zudem der Peter-Henkenborg Preis verliehen worden. Die Auszeichnung ging an den Zwickauer Verein ASA-FF und dessen Projekt "Offener Prozess". In dessen Rahmen sei ein Handbuch entwickelt worden, das zahlreiche Impulse für politische Bildung und Erinnerungsarbeit im Kontext der Aufarbeitung des NSU-Komplex bietet.
"Gerade gegenüber den Opfern des rechtsextremen Terrors des NSU zeigt das Projekt eine große empathische Haltung in der Tiefe der Auseinandersetzung und der Vielfalt der Methoden", sagte Justizministerin Katja Meier (Grüne).
Der Kommunenpreis ging an die Stadt Hoyerswerda (Landkreis Bautzen). Ausschlaggebend sei die der Mitteilung zufolge vorbildliche Aufarbeitung der rassistischen Pogrome vor 30 Jahren gewesen.
Mit jeweils 1.000 Euro dotierte Anerkennungspreise gingen an die Vereine CSD Chemnitz, Roter Baum, SAfT (Taucha im Landkreis Nordsachsen) und an das Projekt "spreu x weizen" der Rederei aus Dresden. (dpa)