Täglich rollen lange Güterzüge über die Bahnstrecke durchs Elbtal in der Sächsischen Schweiz. In einigen der Kesselwagen werden auch gefährliche Stoffe transportiert. Schlägt einer der Waggons leck oder kommt es sogar zu einem größeren Unfall, sind die Feuerwehren der Region gefragt. An einem Gleis in Rathmannsdorf wird dieser Tage für den Ernstfall trainiert. Die DB Netz AG hat dafür einen speziellen Ausbildungszug samt Ausbildern herangefahren.
In der Einsatzstatistik der Feuerwehren machen Unfälle mit gefährlichen Stoffen und Gütern glücklicherweise nur einen geringen Anteil aus. Im 2021 waren es laut dem Landratsamt in Pirna 20 Fälle von insgesamt 2.859 Einsätzen im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Aber gerade diese Einsätze stellen die Kameraden vor besondere Herausforderungen.
Wenn Gefahrgüter in die Umwelt gelangen, ist mit Schaden für Menschen, Tiere, Umwelt oder Sachwerte zu rechnen. Auch schon kleine Mengen von bestimmten Stoffen können Schlimmes anrichten. Es braucht einen großen Aufwand, um sie sicher zu bergen und sachgerecht zu entsorgen. Am 18. und 19. Mai haben sich daher die ABC-Spezialkräfte des Katastrophenschutzes im Landkreis sowie weitere Ergänzungseinheiten kommunaler Feuerwehren theoretisch und auch praktisch für solche Einsätze weitergebildet.
"Unsere Einsatzkräfte müssen immer auf dem höchsten Stand der Ausbildung sein", erklärt Landrat Michael Geisler (CDU). "Daher sind diese Übungen so wichtig. Die Kameraden werden so geschult, dass sie im Ernstfall sofort wissen, was zu tun ist und wie sie den Schutz für die Menschen bestmöglich sicherstellen können."
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Mit dem Ausbildungszug der Bahn am Haltepunkt Rathmannsdorf können mögliche technische Schäden realitätsnah dargestellt werden. Bereits im Jahr 2021 konnten die Einsatzkräfte des Landkreises diesen Ausbildungszug nutzen. Aufbauend auf den damals gemachten Erfahrungen wurde ein angepasstes Ausbildungskonzept erstellt.
Alarmübung am Sonnabend
Höhepunkt und Prüfstein für das Zusammenspiel aller Beteiligten ist eine Alarmübung am Sonnabend, dem 21. Mai. Dort muss das in der vorherigen Ausbildung erworbene Wissen unter Beweis gestellt werden.
Die Versorgung der Übenden wird durch die Katastrophenschutz-Kräfte des ASB Neustadt und DRK Freital sichergestellt. Der Landkreis übernimmt die Organisation der Gesamtmaßnahme und die Finanzierung. (SZ)