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Restaurantführer "Gault&Millau" adelt Pirnaer Design-Hotel

Für das Restaurant „Lazy Laurich“ im Laurichhof gibt es eine der begehrtesten Kochmützen. Es ist nicht der erste Preis für Lokal und Herberge.

Von Thomas Möckel
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Begehrte Auszeichnung für den Laurichhof: Eine "Gault&Millau"-Kochmütze entspricht dem Prädikat "sehr empfehlenswert".
Begehrte Auszeichnung für den Laurichhof: Eine "Gault&Millau"-Kochmütze entspricht dem Prädikat "sehr empfehlenswert". © seidelstudios

Die Tester kamen inkognito und blieben auch unerkannt, wann sie da waren, weiß niemand so genau, das ist aber auch Sinn ihrer Mission. Allzu lange kann es jedoch nicht her sein, und die Prüfer kosteten sich offenbar durch gebackene Linsenbällchen, Rinderfilet unter der Kräuterkruste und getrüffelten Rahmwirsing, dazu gab es offenbar auch einen guten Wein.

Die Küche des durchgestylten Design-Hotels pflege einen bodenständigen Ansatz mit regionalen Produkten, urteilten die Tester nach dem Schmaus, die Speisen seien durchaus raffiniert zubereitet und zum Teil international inspiriert. Zudem lobten sie die Gartenterrasse und den freundlichen Service. Und ein wenig später hinterließen sie etwas, was zu den begehrtesten Auszeichnungen in der Gastro- und Hotelbranche zählt.

Das Restaurant „Lazy Laurich“ im Pirnaer Design-Hotel „Laurichhof“ am Hauptplatz in Copitz darf nun eine „Gault&Millau“-Kochhaube sein Eigen nennen. Der Restaurantführer „Gault&Millau“ gilt neben dem „Guide Michelin“ als der einflussreichste Restaurantführer französischen Ursprungs. Die Kochhauben sind die neben den Michelin-Sternen begehrteste Ehre in der gehobenen Küche, der Haute Cuisine. Entsprechend groß ist die Freude.

Kein Schickimicki

Die verliehene Kochhaube in Schwarz fürs „Lazy Laurich“ bedeutet „sehr empfehlenswert“, eine große Ehre für Hotelinhaberin Annette Katrin Seidel, aber auch für Küchenchef Sören Oertel und Restaurantleiterin Stefanie Schäfer. Und anders als der Guide Michelin, der sich hauptsächlich auf Speisekarte und Geschmack konzentriert, geht „Gault&Millau“ weiter, denn die Tester bewerten beispielsweise auch das Ambiente eines Restaurants.


„Diese Auszeichnung bedeutet uns sehr viel, wir freuen uns sehr darüber“, sagt Franz Philip Seidel, verantwortlich fürs Hotel-Marketing. Das gesamte Team sei unglaublich glücklich und dankbar für die „Gault&Millau“-Kochhaube. Sie sei ein großer Ansporn, den einmal eingeschlagenen Weg fortzusetzen.

Nach weiteren derartigen Ehren, beispielsweise einem Michelin-Stern, strebt der Laurichhof aber nicht unbedingt. „Wir wollen keine reine, abgehobene Gourmetküche bieten, so mit kleinen Schickimicki-Portionen, von denen keiner satt wird“, sagt Seidel.

Blick ins "Lazy Laurich": Auch das Restaurant-Ambiente spielt bei der Preisvergabe eine Rolle.
Blick ins "Lazy Laurich": Auch das Restaurant-Ambiente spielt bei der Preisvergabe eine Rolle. © Marko Förster

Der vierte Preis für den Laurichhof

Vielmehr will das Hotel-Restaurant weiterhin ordentliche Portionen kredenzen, von denen jeder satt wird, bestehend aus regionalen Produkten, alles modern interpretiert. „Das ist nämlich genau das, was die Gäste an uns schätzen“, sagt Seidel. Die Küche will weiter frei und kreativ agieren und sich nicht dem permanenten Druck beugen, ständig Haute Cuisine abzuliefern.

Das „Lazy Laurich“ ist erst das zweite Lokal, was in der Sächsischen Schweiz mit einer derartigen Gastro-Ehre bedacht wird. Bislang hatte nur das Restaurant „Felsenbirne“ auf der Langen Straße in Pirna eine „Gault&Millau“-Kochhaube inne.

Insgesamt ist die aktuelle Auszeichnung der vierte Preis für Hotel und Restaurant. 2020 bekam der Laurichhof vom „Rat für Formgebung“ den „German Design Award“ in der Kategorie „Interior Architecture“. Im Frühjahr 2021 ehrte die Finanzgruppe „Ostdeutscher Sparkassenverband“ das Haus mit dem Marketing-Award „Leuchtturm der Tourismuswirtschaft“. Und im Herbst 2021 erhielt die Herberge den „Iconic Award“, damit werden herausragende Architektur- und Designlösungen prämiert. Der Bau des Laurichhofes mit seinen 27 Suiten kostete rund fünf Millionen Euro, die Herberge ging im Sommer 2019 in Betrieb.