Corona hat den Takt der Baustelle in Cotta ordentlich durcheinander gebracht. Eigentlich sollte bereits ab August wieder Licht in dem ehemaligen Gasthof in der Dorfmitte brennen. Doch jetzt werden die ersten Mieter voraussichtlich erst im April in das dann sanierte Gebäude einziehen. "Wir hatten auf der Baustelle viele tschechische Fachleute beschäftigt, die wegen der Pandemie dann nicht mehr in Sachsen arbeiten durften", erklärt Eigentümer Oliver Hartenstein den Bauverzug. Die Fenster wurden jetzt montiert, als nächstes beginnt der Innenausbau.
Der Bauunternehmer aus Dresden hatte das Anwesen bereits vor gut drei Jahren erworben. Insgesamt entstehen 13 Mietwohnungen in Größen zwischen 65 und 114 Quadratmetern. Fünf davon sind barrierefrei. Fast alle Quartiere erhalten entweder Balkon oder Terrasse. Die Wohnungen zur Westseite sollen zu Maisonetten ausgebaut werden, die künftigen Mieter bekommen einen kleinen Gartenanteil. Parkplatzmangel wird es nicht geben. Im hinteren Bereich lässt der Investor ausreichend Stellflächen anlegen. "Die Kaltmiete wird voraussichtlich bei circa sechs Euro bis 6,50 Euro pro Quadratmeter liegen. Das ist der ortsübliche Preis", so Hartenstein. Die Investitionskosten sind nicht ohne. Hartenstein spricht von rund 2,5 Millionen Euro.
Zuzug aus Dresden
Wer immer schon mal aufs Land ziehen wollte, hat jetzt die Chance dazu. Noch mehrere Wohnungen sind frei, teilt Hartenstein mit. Die neuen Bewohner der bereits reservierten Quartiere stammen übrigens größtenteils aus Dresden . Die Entkernung des historischen Gebäudes wurde bereits im Frühjahr 2017 erledigt.
Der aktuelle Verzug ist übrigens nicht der erste. Der ursprüngliche Zeitplan sah vor, dass die ersten Mieter nach umfangreichen Umbauarbeiten im Sommer 2018 einziehen sollten. Doch schon daraus wurde nichts. "Es gab ein Problem bei dem Abwasser, sodass wir die Baugenehmigung erst später von der Stadtverwaltung Pirna bekommen haben", erläuterte Hartenstein damals die nicht unerhebliche Verzögerung der Maßnahme.
Ballsaal ist jetzt noch nicht dran
Viele Cottaer Anwohner fragen sich, was aus dem großen Ballsaal an der rückwärtigen Seite des Gasthauses wird. "Es gibt die Perspektive, ihn ebenfalls zu Wohnungen umzubauen, das wäre aber der zweite Bauabschnitt, für den noch kein konkreter Zeitplan vorliegt", sagt der Investor.
Überhaupt wird das Projekt aufmerksam in Cotta verfolgt. "Ich freue mich, dass das Gebäude nicht weiter verfällt, sondern saniert wird", meint Arite Martin, die in Cotta aufgewachsen ist. Legendär muss der Karneval gewesen sein, der früher vom Sportverein organisiert und im Saal gefeiert wurde. "Das ganze Dorf traf sich hier. Sogar Extra-Busse aus Pirna sind eingesetzt worden, weil viele hier mitfeiern wollten ", erinnert sie sich.
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