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Pirnaer Stadtvilla kommt für 1,5 Millionen unter den Hammer

Das Wohn- und Geschäftshaus Dohnaischer Platz 8 wird im August in Dresden versteigert. Es ist die Immobilie mit dem höchsten Mindestgebot.

Von Thomas Möckel
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Attraktive Lage am Eingang zur Fußgängerzone: Das denkmalgeschützte Haus Dohnaischer Platz 8.
Attraktive Lage am Eingang zur Fußgängerzone: Das denkmalgeschützte Haus Dohnaischer Platz 8. © Daniel Schäfer

Die Sächsische Grundstücksauktionen AG veranstaltet in Kürze ihre Herbstauktionen, am 27. August in Leipzig, am 31. August in Dresden.

Insgesamt 114 Immobilien mit einem Auktionslimit von 8,9 Millionen Euro werden dabei aufgerufen. 64 der Objekte liegen in Sachsen, ein besonders reizvolles, aber auch besonderes teures davon steht in Pirna.

Die Immobilie mit dem höchsten Mindestgebot ist die Stadtvilla Dohnaischer Platz 8, ein denkmalgeschütztes Wohnhaus aus der frühen Gründerzeit.

Das in der historischen Altstadt und am Beginn der Fußgängerzone gelegene Haus wurde 2001 umfassend saniert, es beherbergt mehrere Wohnungen sowie einen Friseursalon.

Den Zustand des Gebäudes gibt das Auktionshaus mit "sehr gut" an, das Mindestgebot liegt bei 1,495 Millionen Euro.

1870 gebaut, 2001 umfassend saniert

Die Grundstücksgröße wird im Auktionskatalog mit 220 Quadratmeter angegeben, die Wohn- und Nutzfläche im Haus beträgt 546 Quadratmeter.

Laut der Objektbeschreibung handelt es sich um ein Wohn- und Geschäftshaus, erbaut etwa 1870. Im Jahr 2001 wurde es grundlegend und denkmalgerecht saniert.

Die Gas-Zentralheizung, die Therme und der Warmwasserspeicher wurden 2018 noch einmal erneuert.

Das Dach ist mit Schiefer gedeckt, die gelb-ocker getünchte Fassade des nach drei Seiten frei stehenden Hauses ist reich verziert.

Im Haus sind Holztüren und Holzfenster installiert, das Ladengeschäft besitzt eine automatische Schiebetür. Das Treppenhaus besteht aus Steintreppen und Fliesenböden.

Bekannter Friseursalon im Erdgeschoss

Der Laden im Erdgeschoss wurde 2013 saniert, er war von 1996 bis 2016 Domizil des bekannten Friseursalons von Thomas Stransky. Er gab jedoch 2016 seinen Beruf auf, seine Schwester machte sich im Oktober desselben Jahres mit einem Friseurgeschäft auf der Siegfried-Rädel-Straße selbstständig und führte so die Familientradition in dritter Generation fort.

2017 zog ein neuer Friseursalon in die Erdgeschossräume im Haus Dohnaischer Platz 8, laut des Auktionshauses ist das Geschäft bis 2027 fest an den Salon vermietet.

Eine große Mietwohnung ist noch frei

Nach Angaben der Grundstücksauktionen AG befinden sich im ersten und zweiten Obergeschoss jeweils zwei vermietete Zweiraumwohnungen.

Im dritten Obergeschoss erstreckt sich über die gesamte Etage eine 125 Quadratmeter große bezugsfertige Wohnung, die erst kürzlich umfassend saniert wurde.

Dieses Quartier besteht aus 4,5 Zimmern, dazu gehören beispielsweise ein großes Wohn/Esszimmer mit offener Küche sowie zwei Bäder.

Wegen des anstehenden Verkaufs des Hauses wurden laut des Auktionshauses bislang noch keine Bemühungen unternommen, die große Wohnung zu vermieten.

Im Dachgeschoss erstreckt sich über die ganze Etage eine vermietete Zweiraumwohnung.

Die Mieteinheiten wurden in den zurückliegenden Jahren immer wieder renoviert und in einem gepflegten Zustand gehalten. Insgesamt, so das Auktionshaus, befinde sich das Objekt in einem guten Unterhaltungszustand.

Kaufpreis amortisiert sich nach 30 Jahren

Aus den vermieteten Flächen ergeben sich derzeit Mieteinnahmen von reichlich 48.000 Euro netto pro Jahr.

Hinsichtlich der Gewerberäume besteht ein Staffelmietvertrag, der 2023 und 2025 Mieterhöhungen vorsieht. Die Kaltmiete für die Wohnungen liege nach Aussage des Auktionshauses derzeit bei etwa sechs Euro je Quadratmeter.

Sie ließe sich aber bei Neuvermietung bis auf sieben Euro kalt pro Quadratmeter steigern, sodass insgesamt sogar jährliche Mieteinnahmen von bis zu 66.000 Euro möglich wären.

Neue Pläne fürs Haus-Umfeld

Und die ohnehin schon gute Lage des Hauses könnte bald noch attraktiver werden, weil sich das Umfeld gravierend wandeln soll.

Zum einen verhandelt die Stadtentwicklungsgesellschaft Pirna (SEP) derzeit mit einer Investorengruppe, die das gegenüberliegende Hotel "Schwarzer Adler" sanieren, wiederaufbauen und als Herberge im gehobenen Preissegment wieder aufleben lassen will.

Zum anderen plant die Stadt, den Dohnaischen Platz komplett umzugestalten. Entstehen soll ein großer, verkehrsberuhigter Bereich, auf dem sämtliche Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt sind. Das Areal soll dann auch zusätzlich begrünt werden.

Die Auktion findet am 31. August ab 11 Uhr in Dresden im Deutschen Hygiene Museum, Lingnerplatz 1, statt. Weitere Infos, auch zu den Möglichkeiten der Gebotsabgabe, finden sich im Internet unter www.sga-ag.de.