Pirna
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Kunstprojekt in Pirna: Stimmen aus dem Corona-Lockdown

Mehrere Künstler hatten Menschen aufgerufen, ihre Gefühle während der Pandemie aufzuschreiben. Das mündet in einer beeindruckenden Ausstellung.

Von Thomas Möckel
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Künstler Anita Voigt, Petra Schade, Burkhard Schade (v.l.): Was bewegt die Menschen im Corona-Lockdown?
Künstler Anita Voigt, Petra Schade, Burkhard Schade (v.l.): Was bewegt die Menschen im Corona-Lockdown? © PR

Die Pirnaer Einwohner, aber auch Gäste der Stadt können jetzt im Herbst und Winter Zeuge eines ganz besonderen Kunstprojekts werden: Vom 15. November bis 3. Januar gastiert im Rathaus die Ausstellung „Mail-Art-Projekt – Stimmen aus dem Lockdown“.

Anfang 2021, mitten im Corona-Lockdwon und damit in einer für viele schwierigen Zeit, starteten die Malerinnen und Grafikerinnen Petra Schade und Anita Voigt zusammen mit dem Fotografen Burkhard Schade ein sogenanntes Mail-Art-Projekt. Sie riefen Menschen dazu auf, ihnen zu schreiben, was sie in dieser Zeit bewegt. Sie sollten schildern, welche Gefühle, Ängste, Träume sie haben, was sie entdeckt haben, an sich, an anderen, was sich für sie geändert hat, was sie vermissen, was sie dazugewonnen haben. Das Projekt gab den Menschen eine Stimme aus dem Lockdown heraus.

An vielen Orten wurde der Aufruf der Künstler gehört, diskutiert und weitergereicht. Und so trafen von Januar bis März 2021 über 700 Postkarten ein. Menschen aller Altersgruppen, Künstler und Laien gleichermaßen, hatten sich mit den elementaren und mentalen Folgen der Corona-Pandemie auseinandergesetzt und dies aufgeschrieben. Es ist ein bewegendes Stück Zeitgeschichte.

Verschickte Kunst im Postkarten-Format

Die verwendeten Techniken dabei sind so vielfältig wie die Ideen und Inhalte der Karten. Texte, Grafiken, Fotos, und Malereien erzählen von Mut, Ängsten, Hoffnung, Wünschen, Kritik, Wut, privaten Erfahrungen und globalen Fragestellungen.


Das Kunstprojekt kann zu folgenden Öffnungszeiten besichtigt werden: montags, mittwochs und freitags jeweils von 8 bis 12 Uhr sowie dienstags und donnerstags von 8 bis 19 Uhr. Zur Vernissage am 14. November ab 18 Uhr sind alle Kunst- und Kulturinteressierten in das Foyer des Bürgerbüros im Rathaus eingeladen. Dabei wird auch ein geführter Rundgang angeboten.

Mail-Art-Projekt: Über 700 Postkarten voll mit Mut, Wünschen, Ängsten, Hoffnung.
Mail-Art-Projekt: Über 700 Postkarten voll mit Mut, Wünschen, Ängsten, Hoffnung. © PR

Die ursprüngliche Idee der Mail-Art, zu Deutsch sinngemäß Post- oder Brief-Kunst, entstand in den USA. Diese Kunstform basiert im Wesentlichen auf dem Prinzip, mit kleinformatigen Kunstwerken – beispielsweise im Format 10 mal 15 Zentimeter – Nachrichten auf dem Postweg zu versenden, die dann, oft nach mehreren Stationen und weiteren kreativen Veränderungen, ihr Ziel erreichen.