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Wenn die Feuerwehr vorm Haus steht

Die Werners in Röhrsdorf hatten Glück und sind ihrem aufmerksamen Nachbarn dankbar. Sie nutzen die Aufregung für einen Appell.

Von Heike Sabel
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Meist steht die Feuerwehr woanders. Wenn sie vor der eigenen Tür steht, ist der Schreck groß.
Meist steht die Feuerwehr woanders. Wenn sie vor der eigenen Tür steht, ist der Schreck groß. © Marko Förster

Eigentlich guckt Anke Werner immer, wenn in Röhrsdorf die Sirene geht. Aber am Sonntagabend saß sie gerade so gemütlich auf dem Sofa. Hätte sie mal geguckt. Denn es war ihre Hecke vorm Haus, zu der die Feuerwehr da ausrückte. Als das Blaulicht dann vor der Tür hielt und sie schaute, stand die Hecke der Werners in hellen Flammen.

Es wurde vermutet, dass eine Feuerschale die eigentliche Brandursache gewesen sein könnte. Die Schale sei ordentlich abgelöscht worden, sagt Anke Werner. "Aber vielleicht war ein Funken in die Hecken geflogen." Am Ende hat sich das Feuer durch zwei Drittel der rund 23 Meter langen Hecke gefressen.

Viel ist nach dem Brand am Sonntagabend nicht mehr übrig von der rund 23 Meter langen Hecke bei Werners.
Viel ist nach dem Brand am Sonntagabend nicht mehr übrig von der rund 23 Meter langen Hecke bei Werners. © Marko Förster

Die Werners sind froh, dass alles so glimpflich abging. Vor allem dem Nachbarn, der den Brand entdeckt und gemeldet hatte, sind sie dankbar. Aber auch der Feuerwehr. "Der scharfe Test ist erfolgreich gewesen, die Einsatzzeiten wurden eingehalten", sagt Jens Werner, der auch Ortsvorsteher ist, mit einem etwas ironisch-selbstkritischen Unterton. Er hatte mit einem Gartenschlauch der Feuerwehr geholfen. Bürgermeister Ralf Müller (CDU) freut sich über das Lob für die Feuerwehr, aber mit einem Augenzwinkern sagt er. so solle doch bitte nicht mehr Werbung für die Feuerwehr gemacht werden.

Schwere Suche nach Feuerwehrleuten

Jens Werner nutzt den Einsatz, bei dem er unfreiwillig eine Hauptrolle spielte, aber auch noch für einen ernsten Aufruf. Den nämlich nach mehr Bereitschaft, in der Feuerwehr mitzuarbeiten. Das ist ein Problem, das vor allem in den Dörfern immer prekärer wird.

Vor fünf Jahren hatten die Feuerwehren von Gorknitz und Röhrsdorf mit ihrer Löscheimer-Aktion für mehr aktive Mitstreiter geworben. Mit mäßigem Erfolg. Voriges Jahr hatte die Dohnaer Stadtverwaltung auf der Suche nach Feuerwehrleuten Firmen konkret angesprochen. Auch das mit nur mäßigem Erfolg.

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