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Mindestlohn für Dachdecker steigt

Von der Erhöhung profitieren im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge 370 Fachkräfte. Auch Azubis erhalten eine höhere Vergütung.

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Die schwere Arbeit der Dachdecker wird finanziell besser anerkannt.
Die schwere Arbeit der Dachdecker wird finanziell besser anerkannt. © IG Bau

Mehr Geld im Handwerk: Für die rund 370 Dachdecker aus dem Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge gilt eine neue tarifliche Lohnuntergrenze. Gelernte Kräfte haben seit 1. Januar Anspruch auf einen Mindestverdienst von 14,10 Euro pro Stunde – 3,7 Prozent mehr als bisher. Das teilt die IG Bau (Bauen-Agrar-Umwelt) Dresden mit – und ruft Beschäftigte in der Region zum Lohn-Check auf. „Auf der aktuellen Lohnabrechnung muss das Plus auftauchen. Wer leer ausgeht, sollte sich an die Gewerkschaft wenden“, so Bezirksvorsitzender Jörg Borowski.

Höherer Tariflohn an Bedingungen geknüpft

Die IG Bau appelliert zugleich an Fachkräfte, auf dem deutlich höheren Tariflohn zu bestehen. Dieser liegt bei 19,12 Euro pro Stunde. „Trotz Pandemie laufen die Arbeiten im Dachdeckerhandwerk auf Hochtouren. Hier sollte sich niemand unter Wert verkaufen“, sagt Borowski. Anspruch auf die tarifliche Bezahlung haben Gewerkschaftsmitglieder, deren Firma Mitglied in der Dachdeckerinnung ist.

Höhere Altersvorsorge und mehr Azubi-Vergütung

Außerdem erhöht sich die tarifliche Altersvorsorge in der Branche seit dem neuen Jahr für ostdeutsche Betriebe. „Wegen der harten körperlichen Arbeit halten Beschäftigte nur selten bis zum gesetzlichen Rentenalter durch und kommen nur auf geringe Altersbezüge. Jetzt müssen ihnen die Arbeitgeber einen höheren Rentenbeitrag zahlen“, erklärt IG-Bau-Bundesvorstandsmitglied Carsten Burckhardt. Beschäftigte im Osten kämen damit wie ihre Kollegen im Westen auf eine tarifliche Extra-Rente von 94 Euro pro Monat. Von der höheren Leistung profitieren nicht nur aktuelle Rentner, sondern auch Dachdecker, die noch im Erwerbsleben stehen.

Auch die Vergütungen für Azubis sind zum Januar gestiegen. Sie kommen jetzt auf 780 Euro im ersten, 940 Euro im zweiten und 1.200 Euro im dritten Ausbildungsjahr. (SZ)

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