Neues Schuljahr: Pirnas Schulzentrum startet mit Gymnasium

Das evangelische Schulzentrum Pirna wächst einmal mehr. Die Einrichtung an der Rottwerndorfer Straße wird um einen gymnasialen Zweig erweitert. Das Konzept wurde bereits im vergangenen Jahr erarbeitet, nun liegt die Genehmigung der Bildungsagentur vor.
Das teilt Schulleiterin Hedda Feron mit. "Wir haben jetzt einen Zweig, der die Schüler auf gymnasialem Niveau fordert, ohne dass soziale Kompetenzen, die wir ebenfalls vermitteln, vernachlässigt werden", führt sie aus. Diese neue Klasse fünf hat insgesamt 30 Schüler. Sie kommen aus Pirna und Umgebung. Einige besuchten bereits die Grundschule des evangelischen Schulzentrums. Es gab mehr Anmeldungen für das Gymnasium als Plätze vorhanden sind, sagt Rosemarie Smetana, Sekretärin der Schulleitung, auf Nachfrage von Sächsische.de.
Alle Schulabschlüsse in einer Einrichtung
Der neue gymnasiale Zweig ab Klasse 5 wird nicht separat geführt. Es ist eine Klasse, die wie eine Parallelklasse der Oberschule läuft, erläutert Feron. Folgende Aufteilung ist vorgesehen: Die Sekundarstufe I besteht aus der Klasse fünf bis zehn. Die Sekundarstufe II, dann ab Klasse elf, umfasst das Berufliche Gymnasium mit dem Schwerpunkt Gesundheit und Soziales sowie das neue allgemeinbildende Gymnasium.
Somit können künftig alle Schulabschlüsse am evangelischen Schulzentrum abgelegt werden, sagt die Schulchefin. Geplant sind gemeinsame Klassenfahrten sowie Feste und Aktivitäten. Außerdem zeichnet sich die Sekundarstufe I als Alleinstellungsmerkmal durch das Sozialdiakonische Profil aus.
Wechsel innerhalb der Schule möglich
Die Vorteile für die Schüler liegen auf der Hand, betont Hedda Feron. Denn somit sei eine große Durchlässigkeit gewährleistet. Bekommt ein Schüler der Oberschule nach der Klasse 6 die Empfehlung für das Gymnasium, kann er innerhalb der Schule wechseln, ohne aus seinem sozialen Umfeld herausgerissen zu werden. "Er kennt seine Lehrer, die Struktur der Schule und sieht seine Freunde weiterhin", erläutert die Schulchefin. Ebenso kann beispielsweise ein guter Oberschüler nach Klasse zehn innerhalb der Schule auf den allgemeinbildenden gymnasialen Zweig wechseln.
Fachkabinette ziehen in den Keller
Natürlich mussten neue Räumlichkeiten geschaffen werden. Aus diesem Grund wurden mehrere Kellerräume ausgebaut, in die die zwei Physikkabinette und der technische Trakt eingezogen sind. Diese Fachkabinette befanden sich ursprünglich im Obergeschoss, wo jetzt die neue Klasse 5 Gymnasium unterrichtet wird.
Keine Konkurrenz zu anderen Gymnasien
Damit hat die Stadt Pirna jetzt insgesamt drei Gymnasien. Ist das neue Gymnasium an der evangelischen Schule eine Konkurrenz für das Herder- und Schillergymnasium in Pirna? Das sieht Hedda Feron nicht so. "Die Zahl der Schüler in Pirna wächst beständig. Insofern braucht der Standort drei Gymnasien. Und die Eltern suchen dann gemeinsam mit ihrem Kind das richtige aus", erklärt die Schulleiterin.
Neue Sporthalle wurde im vergangenen Jahr eingeweiht
Jüngste Errungenschaft des Gymnasiums ist die neue große Turnhalle, die erst im vergangenen September eingeweiht wurde. Seitdem können die Schüler in der modernen Drei-Feld-Halle Sport machen. Auftraggeber war der evangelische Schulverein Pirna, der Träger des Schulzentrums. Entstanden ist eine reine Schulsporthalle und keine Wettkampfhalle. Sie wurde über das Förderprogramm „Stadtumbaugebiet Rote Kasernen“ finanziert. Die Gesamtkosten betrugen 5,3 Millionen Euro. Diese wurden mit 75 Prozent durch Bund, Land und Stadt gefördert. "Zu guter Letzt gab die Stadt beim Eigenanteil des Schulzentrums von 1,3 Millionen Euro einen Beitrag von 970.000 Euro dazu", informiert Pirnas Stadtsprecher Thomas Gockel. In den Abendstunden steht die Sporthalle für Sportvereine offen, die sich hier einmieten können.
Zum evangelischen Schulzentrum Pirna gehören somit eine Grundschule, der Hort, Oberschule, das Berufliche Gymnasium sowie der gymnasiale Zweig. Ohne die Grundschule besuchen aktuell 610 Mädchen und Jungen die Einrichtung.