Normalerweise ist eher das Buddeln im Untergrund und eine besonders wissenschaftliche Schatzsuche ihr Metier, aber einmal im Jahr verwandeln sie die Spezialisten des sächsischen Landesamtes für Archäologie in Marktbetreiber. Dann bieten die Forscher an Marktständen Informationen rund um das Thema Archäologie an.
In diesem Jahr kommen nun die Pirnaer in den Genuss dieses besonderen Angebots. Am 17. Juni, das ist der Stadtfest-Sonnabend, können sich die Besucher vor dem Pirnaer Stadtmuseum am Klosterhof an insgesamt 13 Ständen über Aufgaben, Arbeit und Methoden der sächsischen Landesarchäologie informieren. Die Besucher des archäologischen Marktplatzes haben dabei Gelegenheit, mit kompetenten Fachleuten ins Gespräch zu kommen und ihre Fragen beantworten zu lassen.
Scherben puzzeln, Funde bestimmen
Darüber hinaus darf man auch selbst handgreiflich werden: Gäste können beispielsweise botanische Kleinfunde sortieren und bestimmen, Keramikscherben zusammensetzen und beschriften, Bodendenkmale auf Luftbildern identifizieren, das Alter von Fundstücken bestimmen und kleine Überraschungen selbst ausgraben.
An einer präparierten „Fundstelle“ erläutern Grabungstechniker Methoden der Dokumentation und Ausgrabung, man erhält einen Überblick über Berufsfelder im Bereich der Archäologie und bekommt Informationen zum Thema „legale“ und „illegale“ Archäologie. Die Ware des archäologischen Marktplatzes, so das Landesamt, sei also eine direkte, teilweise auch spielerische Wissensvermittlung. Das Angebot richtet sich an alle Altersstufen, die Veranstaltung ist kostenfrei.
Pirna hat sich bereits mehrfach als dankbares Feld für Archäologen erwiesen. Als beispielsweise das Gelände der aktuellen Kiesgrube an der Pratzschwitzer Straße in Copitz untersucht wurde, entdeckten sie Forscher erstaunliche Relikte aus der Bronze- und Eisenzeit. Bei Arbeiten an der Kiesgrube in Pratzschwitz stießen die Forscher 2018 auf den Sensationsfund von Pratzschwitz, der aktuell im Stadtmuseum zu sehen ist. Und auch bei den kürzlich stattgefundenen Kanalarbeiten auf der Barbiergasse in der Pirnaer Altstadt förderten die Archäologen bedeutende Funde zutage.