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Kahlschlag in der Pirnaer Viehleite?

Mehrere Bäume sollen jetzt gefällt werden. Das finden nicht alle Anwohner des Stadtwaldes richtig. Die Stadt hat aber Gründe.

Von Mareike Huisinga
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Diese Bäume im Pirnaer Stadtwald sollen gefällt werden.
Diese Bäume im Pirnaer Stadtwald sollen gefällt werden. © Norbert Millauer

Die roten Markierungsringe um einige Baumstämme im Stadtwald weisen darauf hin: Diese Bäume werden zeitnah gefällt. Das bestätigt die Stadtverwaltung Pirna auf Anfrage von Sächsische.de. "Bei den markierten Bäumen im Bereich der südlichen Schranke am Eichbuschweg handelt es sich um Hainbuchen. Hainbuchen zählen innerhalb der Forstwirtschaft zu den Begleitbaumarten. Diese Begleitbaumarten müssen im Zuge des Flächenmanagements nach und nach gefällt werden, um dem vorhandenen Unterstand, d.h. den kleineren Baumarten in deren Schatten, Raum zu geben. Alle diese Eingriffe erfolgen nach den Vorgaben des Forsteinrichtungswerkes", erklärt Stadtsprecherin Jekaterina Niktin.

Das geschlagene Holz wird an sogenannte „Selbstwerber“ als Brennholz verkauft. Die Selbstwerber übernehmen die Ernte, Aufarbeitung und Bereitstellung des Holzes für den Verbrauch in eigener Regie. "Dieses Verfahren wird häufig bei der Gewinnung von Brennholz durchgeführt", erklärt Nikitin.

Anwohner sind verärgert

Nicht alle Anwohner haben jedoch Verständnis für die geplante Holzung. "Warum müssen gesunde Bäume weichen, wenn es genügend totes Holz für die Selbstwerber in der Sächsischen Schweiz gibt", fragt ein Pirnaer erbost. Doch die Stadtverwaltung widerspricht. "Diese Maßnahme dient der der Kräftigung, Förderung und dem Schutz des bereits vorhandenen jungen Waldbestandes", argumentiert die Rathaussprecherin erneut. Aus diesem Grunde sei übrigens auch keine Nachpflanzung notwendig.

Keine Chance dem Borkenkäfer

Größere Baumfällungen im Zuge der Waldbewirtschaftung plane die Stadtverwaltung derzeit nicht. "Entfernt werden nur erkrankte Baumbestände, wenn sie zum Beispiel durch Borkenkäfer befallen sind. Diese Flächen werden dann beräumt und neu bepflanzt", erläutert Nikitin. In der Viehleite hat die Stadt Pirna 2020 rund 430 Festmeter Schadholz entnommen.

Rasende Mountainbiker

Bereits vor Kurzem war der Stadtwald Thema in den Medien. Kritisiert wurde unter anderem , dass Mountainbiker zu schnell die Hänge herunterfahren würden und dabei die Spaziergänger gefährden. Die Kontrolle über die Fahrzeuge, die verbotenerweise die Waldwege befahren, obliege der Unteren Forstbehörde, erklärte Stadtsprecher Thomas Gockel damals. "Crossbiken ist nicht gestattet. Das normale Radfahren hingegen schon. Wir geben die Hinweise an die zuständige Behörde weiter", so der Stadtsprecher. Die Stadt hatte aus diesem Grund auch die drei Schranken an den jeweiligen Eingängen der Viehleite wieder instand gesetzt.

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