Kahlschlag in der Pirnaer Viehleite?

Die roten Markierungsringe um einige Baumstämme im Stadtwald weisen darauf hin: Diese Bäume werden zeitnah gefällt. Das bestätigt die Stadtverwaltung Pirna auf Anfrage von Sächsische.de. "Bei
den markierten Bäumen im Bereich der südlichen Schranke am Eichbuschweg
handelt es sich um Hainbuchen. Hainbuchen zählen innerhalb der
Forstwirtschaft zu den Begleitbaumarten. Diese Begleitbaumarten müssen
im Zuge des Flächenmanagements nach und nach gefällt werden, um dem
vorhandenen Unterstand, d.h. den kleineren Baumarten in
deren Schatten, Raum zu geben. Alle diese Eingriffe erfolgen nach den
Vorgaben des Forsteinrichtungswerkes", erklärt Stadtsprecherin Jekaterina Niktin.
Das
geschlagene Holz wird an sogenannte „Selbstwerber“ als Brennholz verkauft. Die Selbstwerber
übernehmen die Ernte, Aufarbeitung und Bereitstellung des Holzes für den
Verbrauch in eigener Regie. "Dieses Verfahren wird häufig bei der Gewinnung von
Brennholz durchgeführt", erklärt Nikitin.
Anwohner sind verärgert
Nicht alle Anwohner haben jedoch Verständnis für die geplante Holzung. "Warum müssen gesunde Bäume weichen, wenn es genügend totes Holz für die Selbstwerber in der Sächsischen Schweiz gibt", fragt ein Pirnaer erbost. Doch die Stadtverwaltung widerspricht. "Diese Maßnahme dient der der Kräftigung, Förderung und dem Schutz des bereits vorhandenen jungen Waldbestandes", argumentiert die Rathaussprecherin erneut. Aus diesem Grunde sei übrigens auch keine Nachpflanzung notwendig.
Keine Chance dem Borkenkäfer
Größere Baumfällungen im Zuge der Waldbewirtschaftung plane die Stadtverwaltung derzeit nicht. "Entfernt werden nur erkrankte Baumbestände, wenn sie zum Beispiel durch Borkenkäfer befallen sind. Diese Flächen werden dann beräumt und neu bepflanzt", erläutert Nikitin. In der Viehleite hat die Stadt Pirna 2020 rund 430 Festmeter Schadholz entnommen.
Rasende Mountainbiker
Bereits vor Kurzem war der Stadtwald Thema in den Medien. Kritisiert wurde unter anderem , dass Mountainbiker zu schnell die Hänge herunterfahren würden und dabei die Spaziergänger gefährden. Die Kontrolle über die Fahrzeuge, die verbotenerweise die Waldwege befahren, obliege der Unteren Forstbehörde, erklärte Stadtsprecher Thomas Gockel damals. "Crossbiken ist nicht gestattet. Das normale Radfahren hingegen schon. Wir geben die Hinweise an die zuständige Behörde weiter", so der Stadtsprecher. Die Stadt hatte aus diesem Grund auch die drei Schranken an den jeweiligen Eingängen der Viehleite wieder instand gesetzt.
Mehr Nachrichten aus Pirna lesen Sie hier.
Den täglichen kostenlosen Newsletter können Sie hier bestellen.