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Motorradfahrer prallt in Pirna gegen führerlosen Anhänger

Bei einem Verkehrsunfall in Copitz ist ein 58-jähriger Biker schwer verletzt worden. Er konnte einem mit Schüttgut beladenen Anhänger nicht mehr ausweichen.

Von Daniel Förster
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Unfall in Pirna-Copitz: Ein Motorradfahrer kollidierte mit einem Anhänger, der sich zuvor von einem Auto gelöst hatte.
Unfall in Pirna-Copitz: Ein Motorradfahrer kollidierte mit einem Anhänger, der sich zuvor von einem Auto gelöst hatte. © Daniel Förster

Ein Toyota-Kleinbus hat am Mittwochmittag in Pirna-Copitz während der Fahrt seinen Anhänger verloren – mit erheblichen Folgen: einem schweren Verkehrsunfall. Der 40 Jahre alte Fahrer in einem dunkelblauen Toyota ProAce Verso war auf der Hauptstraße unterwegs und hatte dabei einen mit Erde beladenen Schüttgut-Anhänger, den er zog, an der Kupplung. Das Gespann fuhr gegen 11.30 Uhr in Richtung Stadtbrücke beziehungsweise Pirnaer Innenstadt.

Kurz nach der Ampelkreuzung an der Schillerstraße hatte sich sein Anhänger selbständig gemacht und war unkontrolliert nach links auf der Gegenfahrspur weitergerollt. Dort war ein Motorradfahrer von der Stadtbrücke in Richtung Lohmener Straße unterwegs. Der 58 Jahre alte Motorradfahrer mit seiner kastanienbraunen Jawa konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen geschweige denn ausweichen.

Er krachte mit dem führerlosen Anhänger zusammen. Der Mann stürzte, kam neben seiner Maschine auf und hatte sich bei dem Zusammenprall schwere Verletzungen zugezogen. Ein herbeigeeilter Notarzt versorgte den Verunglückten. Der Rettungsdienst bracht ihn schließlich ins Krankenhaus.

Hat der Schließmechanismus versagt?

Der Toyota-Fahrer hätte eigenen Angaben zufolge zunächst nicht bemerkt, dass sich sein Hänger während der Fahrt von der Großraumlimousine gelöst hatte. Zeugen hätten es wohl aber gesehen. Er habe nur plötzlich das Geräusch des Zusammenstoßes gehört und gebremst. Der Toyota-Fahrer war nach seinen eigenen Schilderungen erst wenige Meter unterwegs, als der Unfall passierte. Er sei nahe der Rathaus-Apotheke losgefahren, nachdem er seinen Hänger, den er seit etwa 14 Jahren nutzt, beladen hatte.

Der Verkehrsunfalldienst der Polizeidirektion Dresden übernahm die Ermittlungen. Die Fachleute zogen einen Gutachter der Dekra hinzu. Die Ermittler untersuchten akribisch die Unfallstelle. Laut ersten Erkenntnissen hätte der selbstsichernde Mechanismus der Kupplung funktioniert. Möglicherweise sei er nicht richtig geschlossen worden, sodass sich der Anhänger hinter dem Zugfahrzeug nach einer Bodenwelle aufgeschaukelt und selbstständig gelöst habe. Außerdem hatte der Toyota-Fahrer berichtet, dass er kurz nach dem Losfahren beim Wenden an einem Bordstein hängengeblieben sei.

Während der Ermittlungen und der Bergungsarbeiten leitete die Polizei den Verkehr in Copitz weiträumig um und führte ihn später einspurig an der Unfallstelle vorbei. Durch die teilweise blockierte Hauptstraße staute sich der Verkehr in dem Pirnaer Stadtteil in alle Richtungen und auch über die Stadtbrücke in die Innenstadt. Erst gegen 16 Uhr - nach mehr als vier Stunden - war die Unfallstelle beräumt.