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Pirnaer SPD-Arbeitsgruppe fordert Bahn-Lückenschluss im Erzgebirge

Zwischen Holzhau und Moldava sollen künftig wieder Züge rollen. Die Sozialdemokraten sehen nun die Kreisräte in der Pflicht.

Von Thomas Möckel
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Hier fährt kein Zug: Die Gleise der Strecke Holzhau-Moldava enden derzeit im Nichts.
Hier fährt kein Zug: Die Gleise der Strecke Holzhau-Moldava enden derzeit im Nichts. © privat

Die Pirnaer SPD-Arbeitsgruppe „Euroregion Elbe-Labe“ hat jetzt ihre Forderung nach einem grenzüberschreitenden Bahn-Lückenschluss im Osterzgebirge bekräftigt. Auf dem Jahresabschlusstreffen betonte AG-Koordinator Klaus Fiedler, dass zwischen Holzhau und dem tschechischen Moldava in Zukunft wieder Züge rollen sollten.

Fiedler hatte deswegen am 29. November dieses Jahres an einer Konferenz zu diesem Thema in Teplice teilgenommen. Dort wurde die Studie zur Wiederbelebung der Bahnstrecke vorgestellt. „Die Wiederinbetriebnahme der Trasse Holzhau-Moldava ist eine von vielen Voraussetzungen zur Weiterentwicklung des Tourismus im Osterzgebirge zwischen den Landkreisen Mittelsachsen und Sächsische Schweiz-Osterzgebirge“, sagt Fiedler. Der Kreis Mittelsachsen habe dabei schon signalisiert, dass er die Bahnstrecke wiederherstellen möchte.

Laut Fiedler komme die Studie zu dem Ergebnis, dass dieser Lückenschluss grundsätzlich möglich sei – vorausgesetzt, dass alle Beteiligten das Projekt wollen. Daher appelliert die SPD-Arbeitsgruppe nun an die Kreisräte des Kreistages Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, das Vorhaben zu unterstützen. „Zeigen Sie Flagge. Zwei Kreise, ein Projekt“, sagt Fiedler, gerichtet an die Ratsmitglieder.

Bereits einen Lückenschluss erfolgreich forciert

Der Pirnaer hatte in diesem Jahr bereits die von ihm seit Jahren organisierte, traditionelle deutsch-tschechische Freundschaftswanderung diesem Thema gewidmet. Bislang führten die Touren stets durch die Sächsische und Böhmische Schweiz, 2022 erstmals durch das Osterzgebirge. Die Teilnehmer wanderten von Rehefeld über Neurehefeld und weiter entlang der stillgelegten Bahntrasse bis nach Neuhermsdorf. Die Tour stand unter dem Motto „Für einen nachhaltigen Tourismus im Osterzgebirge“. Dazu, sagt Fiedler, gehöre auch der Lückenschluss im Schienennetz zwischen den Bahnhöfen Holzhau und Moldava.


Mit solchen Lückenschlüssen haben Fiedler und seine AG-Mitstreiter bereits Erfahrungen gesammelt. Jahrelang unterstützten sie die Bemühungen von Bahn-Enthusiasten, das nach dem Zweiten Weltkrieg gekappte Gleis zwischen Sebnitz und Dolni Poustevna wieder neu zu verlegen. Bahnfreunde aus Sebnitz und Neustadt hatten dieses Projekt nach der Wende maßgeblich vorangetrieben. Allerdings dauerte es 24 Jahre, ehe der gemeinsame Einsatz von Erfolg gekrönt war: Seit 2014 rollen auf dieser Verbindung wieder durchgehend Züge auf einem Ringverkehr zwischen Sachsen und Böhmen.