Es war ein rauschendes Fest: Mit über 140 Mitwirkenden, mit barockem Prunk, mit Schiffen, mit Händlern, Piraten und dem Dresdner Hofstaat hat Pirna am vergangenen Sonntag einem besonderen Menschen gehuldigt: dem Maler Bernardo Bellotto, besser bekannt als Canaletto. Er malte von 1753 bis 1756 insgesamt elf Pirnaer Veduten, in diesem Jahr wäre das Malgenie 300 Jahre alt geworden. Zu seinen Ehren stieg das Canaletto-Malerfest.

Bei diesem Fest gab es neben viel Opulenz und vielen Zuschauern auch zwei spezielle Gewinner. Die Organisatoren der Fete hatten – wie zu Canalettos Zeiten durchaus üblich – ein Vogelschießen veranstaltet. Was zum Fest ausschließlich dazu diente, das Volk zu belustigen, hatte damals noch einen anderen Grund: Vogelschießen diente auch der Wehrertüchtigung, weil die Schützen dabei ihre Zielgenauigkeit und Treffsicherheit trainieren und zeigen konnten.

Der Preis: eine übergroße Briefmarke

Bei der Canaletto-Sause hat nun Lutz Paulick den Vogel abgeschossen. Der Pirnaer ließ dem hölzernen Vogel keine Chance und siegte bei dem Wettbewerb. Der Gewinner bekam einen weißen Holzadler sowie eine Urkunde als Erinnerung an diesen denkwürdigen Tag. Das Vogelschießen zum Malerfest war von der 1. Schützengilde Freital „Sachsen 90“ ausgerichtet worden.

Anlässlich des Malerfestes gab es zudem einen Malwettbewerb, dabei galt es, Canalettos auf Leinwand verewigte Ansichten modern zu interpretieren. Dabei siegte Anette Richter aus Dresden, sie gewann mit ihrer neuzeitlichen Canaletto-Malerei den Jury-Preis in der Kategorie „Erwachsene“ im Wettbewerb um das schönste Canalettobild der Gegenwart. Anette Richter hatte eine Ansicht von Copitz über die Elbe bis hinauf zum Schloss Sonnenstein gemalt.

Zu ihrem Sieg bekam sie vom Postdienstleister „Post Modern“, ein Unternehmen der DDV-Mediengruppe, symbolisch eine übergroße Briefmarke mit ihrem Canaletto-Motiv. Darüber hinaus gab es aber auch echte Briefmarken.