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Ärger nach dem Derbysieg der Pirnaer Handballer

Nach dem Erfolg der Pirnaer Oberliga-Handballer hatte Freiberg Protest eingelegt. Den Trainer kümmerte das ohnehin nicht.

Von Jürgen Schwarz
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Sorgte mit einem angeblichen Foul für Freiberger Frust: Pirnas Torsten Schneider.
Sorgte mit einem angeblichen Foul für Freiberger Frust: Pirnas Torsten Schneider. © Marko Förster

Pirna/Freiberg. Am Sonntag gastieren die Oberliga-Handballer der SG Pirna/Heidenau in Bad Blankenburg. Nach drei Saisonsiegen herrscht Aufbruchstimmung bei den Schützlingen von Cheftrainer Dusan Milicevic. Selbst der nächste Spielerausfall kann die Euphorie der Eisenbahner derzeit nicht bremsen. „Wir haben schon so viele Ausfälle weggesteckt, diese Lücke werden wir auch noch schließen“, sagt Milicevic kämpferisch.

Der Serbe muss auf den Spanier Alvaro Rajic verzichten, der sich einen Muskelfaserriss zugezogen hat. Der Rückraumspieler war vor der Saison aus Apolda gekommen, hatte vor seinem Wechsel nach Pirna fast ein Jahr aufgrund einer Verletzung pausiert. Schon vor einer Woche fehlte der 28-Jährige beim 27:26-Sieg in Freiberg.

Die Freude der Pirnaer über den knappen Derbysieg in der Erbst-Grube-Sporthalle wurde getrübt, nachdem der Verband bestätigt hatte, dass die Bergstädter gegen die Wertung der Partie Einspruch eingelegt haben. SG-Trainer Milicevic, angesprochen auf den Grund, winkte schon Anfang der Woche ab und sagte: „Ich bereite meine Jungs auf das schwere Auswärtsspiel am Sonntag in Bad Blankenburg vor, befasse mich eigentlich nicht mehr mit dem Thema. Es geht um eine Schiedsrichter-Entscheidung kurz vor Schluss. Mal schauen.“

Pirnas Geschäftsführer Uwe Heller klärte den fraglichen Sachverhalt dann konkreter auf. „Wenige Sekunden vor Schluss gab es einen Freiwurf für die Freiberger“, sagt Heller. „Nach deren Ansicht hatte unser Kapitän „Toto“ Schneider den Angreifer regelwidrig attackiert und hätte dafür, so die Meinung der Freiberger, die blaue Karte sehen müssen. Zudem wollten sie einen Siebenmeter haben.“

Pirnaer träumen von Drittliga-Handball

Kaum vorstellbar, dass das Sportgericht die Tatsachenentscheidung des Referees im Nachgang revidiert hätte, zumal es keinen Videobeweis in der Handball-Oberliga gibt. „Die Freiberger waren ganz sicher gefrustet, dass ihnen mit dem letzten Angriff der Ausgleich nicht mehr geglückt war“, so Heller. Entwarnung kam in dieser Woche direkt aus der Bergstadt.

Stefan Lange, Geschäftsführer der Freiberger Spielbetriebsgesellschaft, teilte auf Anfrage mit, dass der Verein den Einspruch nicht aufrecht halten wird. Ralf Seidler, Leiter der AG Spieltechnik beim Verband, bestätigte später den Beschluss der Freiberger. „Nach dem Heimspiel wurde seitens der HSG per Eintragung im Spielbericht Einspruch eingelegt. Laut Mitteilung seitens des Managements wird dieser seitens der Freiberger jedoch nicht weiterverfolgt.“

Uwe Heller ist froh, dass der Verein nun mögliche Anwaltskosten spart. „Ich war zwar relativ gelassen, aber wir hätten bei einem Einspruch reagieren und uns zur Wehr setzen müssen. Das geht das meist nur mittels anwaltlicher Unterstützung.“ Nun blickt der Manager optimistisch nach vorn. „Personell hangeln wir uns momentan von Spiel zu Spiel, leben von der Euphorie“, sagt er. „Aber diese sechs Punkte kann uns keiner mehr nehmen. Sollte sich die Saison weiter so positiv fortsetzen, werden wir sicher sehr ernsthaft nachdenken.“

Heller spricht es nicht aus, aber nicht nur die Fans träumen vom Drittliga-Handball in Pirna.