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Pirnas Trainer Holger Weinhold tritt kürzer

Der Fokus liegt jetzt mehr auf dem Familienleben. Doch die F1-Jugend der Copitzer will der Coach noch weiter betreuen.

Von Jens Jahn
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Holger Weinhold wird in der kommenden Saison nur noch die F1-Jugend des VfL Pirna-Copitz als Trainer betreuen.
Holger Weinhold wird in der kommenden Saison nur noch die F1-Jugend des VfL Pirna-Copitz als Trainer betreuen. © Marko Förster

Pirna. Holger Weinhold freut sich auf die kommenden Wochen und Monate: „Ich werde endlich mehr Zeit für die Familie haben, kann mich um meine Enkel kümmern. Jahrelang hat die Familie mein Fußballdasein akzeptiert. Meine Frau Susan hat mir stets Rückendeckung gegeben, wenn ich mehrmals in der Woche und am Wochenende auf den Sportplatz gegangen bin. Nun kann ich etwas zurückgeben.“

Mehr als zwei Jahrzehnte lang war der 57 Jahre alte Trainer als Coach bei Einheit Wehlen und Chemie Dohna, später dann bei der zweiten Garnitur des VfL Pirna-Copitz aktiv. Nach der letzten Saison zog Weinhold einen Schlussstrich. „Ich hatte es schon zu Beginn des Jahres angekündigt, dass ich mein Amt im Sommer niederlegen werde. Es war eine schöne Zeit in Copitz.

Als Trainer der zweiten Mannschaft kümmert man sich sozusagen um den Anschlusskader für die Landesliga-Elf. Es haben einige junge Spieler wie Tom Blazek oder Richard Scykalka den Sprung in die Erste vollzogen. Zuletzt wurde es schwieriger. Corona hat doch einiges verändert. Die Trainingsbeteiligung wurde weniger, die erste Mannschaft kämpfte gegen den Abstieg. Das hatte logischerweise Vorrang“, zieht Weinhold Resümee.

Mammutaufgabe für den Nachfolger

Trotzdem kann er auf eine erfolgreiche Zeit bei der Copitzer Reserve zurückschauen. Der Kreispokalsieg 2017 sowie der Aufstieg in die Landesklasse zählen zu Weinholds Meriten. „Damals waren wir auch in dieser siebten Liga konkurrenzfähig. Youngster aus der A-Jugend wurden integriert und viele schafften den Sprung ins Landesligateam. Die Jungs haben sich reingehauen und bekamen auch konsequent ihre Einsatzzeiten“.

Auf den neuen Trainer der Zweiten, Christoph Egerer, wartet eine Mammutaufgabe. Viele aus dem Stammkader haben sich verabschiedet. Neben Co-Trainer Sebastian Scorn auch Torwart Jakob Schneider und Marlon Kühn, die beide nach Graupa gewechselt sind. Benjamin Swozil und Leon Kretschmer haben sich Dohna angeschlossen, Christian Fellmann spielt künftig beim 1. FC Pirna. Mit Justus Schneider und Sebastian Felder haben zwei Spieler ihre Laufbahn beendet, Jeremy Lippelt wechselte nach Bannewitz.

Mehr Zeit für die Spiele der Söhne

„Es wird ein Neuaufbau werden. Aber ich glaube, dank der guten Zusammenarbeit innerhalb der Mannschaften kann Christoph da etwas bewerkstelligen. Mit Nico Kessler ist nun der ehemalige A-Jugend-Coach Trainer der Ersten. Er ist ein Fußballlehrer mit einem echt tollen Gespür für seine Spieler“, ist Weinhold guter Dinge. Weinhold wird weiter die F1-Jugend beim VfL betreuen. „Die Kinder habe ich schon zwei Jahre unter meinen Fittichen. Das macht absolut Spaß, das möchte ich nicht missen.“ Und er liebäugelt noch mit einem Amt bei einer ersten Mannschaft.

„Jetzt ist erst einmal Pause. Aber sollte irgendwann ein Angebot kommen, welches passt, würde ich sicher nicht nein sagen. Es muss hier im Pirnaer Raum sein und es muss eine erste Mannschaft sein. Als Trainer einer Zweiten wie in Copitz hat man wenig Möglichkeiten, selbst etwas zu bewirken. Du bist immer abhängig vom Personal. Wer wird am Wochenende in der Ersten gebraucht, wer muss unbedingt in der A-Jugend spielen. Auch wenn das Verhältnis im Verein unter den einzelnen Trainern wirklich hervorragend war, du musst immer wieder umstellen.“

Außerdem findet Weinhold nun auch Zeit, die Spiele seiner Söhne zu verfolgen. Marian, inzwischen zweifacher Familienvater, geht mit dem SC Freital in die Oberliga und Felix steht nach seinem Kreuzbandriss im Aufgebot der ersten Männer des VfL. „Er ist wieder fit, sieht übrigens auch Vaterfreuden entgegen“, erklärt Weinhold und freut sich auf seinen dritten Enkel.