Die Zahl der Raser im Pirnaer Stadtgebiet ist gestiegen. Wurden im Jahr 2019 rund 11.500 Autofahrer an den drei stationären Geschwindigkeitsmessgeräten geblitzt, beläuft sich die Bilanz im vergangenen Jahr auf 19.663 Temposünder, die den roten grellen Blitz sahen.
Die meisten Verstöße in Krietzschwitz
Besonders häufig schlug das Tempomessgerät in Pirna-Krietzschwitz an, das direkt an der B 172 steht. "Hier wurden in stadteinwärtige Richtung 16.017
Geschwindigkeitsverstöße festgestellt. In Richtung Königstein waren es
1.485", sagt Stadtsprecher Thomas Gockel. Der Blitzer in Krietzschwitz wurde im November 2014 nahe der Obstscheune
installiert und stößt bei den Anwohnern auf große Zustimmung. „Es ist
gut, dass es eine permanente Tempokontrolle gibt. Das sage ich vor allem
als Familienvater“, erklärt ein Krietzschwitzer. Dass sich die
Autofahrer an die vorgeschriebene Geschwindigkeit halten, sei wichtig,
da es viele Kinder in der Ortschaft gebe.
Blitzer in Graupa zugeklebt
Der Graupaer Blitzer löste im vergangenen Jahr 1.693-mal aus. Das Messgerät steht seit Ende 2015 an der Kastanienallee. Ursprünglich tat der Blitzer in Bonnewitz an der Radeberger Straße seinen Dienst. Aufgrund der Verlegung der Staatsstraße S 177 war er dort überflüssig geworden.
Der neue Standort in Graupa wurde von der Verwaltung mit Bedacht ausgewählt. In unmittelbarer Nähe befindet sich das Seniorenwohnheim der Diakonie Pirna. Zahlreiche Senioren sind hier auf dem Bürgersteig mit einem Rollator unterwegs. Allerdings scheint der Blitzer nicht bei allen auf Gegenliebe zu stoßen. Im Spätsommer 2018 hatten Unbekannte das Gerät zugeklebt, sodass es kurzzeitig außer Gefecht gesetzt war.
Die dritte Anlage in Pirna, an der Königsteiner Straße, registrierte im vergangenen Jahr lediglich 468 Schnellfahrer.
Mit 101 km/h durch die Ortschaft
Den unrühmlichen ersten Platz unter den Rasern teilen sich zwei Fahrzeugführer mit einer Geschwindigkeit von 101 km/h bei erlaubten 50 Stundenkilometern in Krietzschwitz. Beide Fahrer mussten jeweils 228,50 Euro zahlen, haben zwei Punkte in Flensburg erhalten und mussten einen Monat auf ihren Führerschein verzichten.
Generell spülten die Schnellfahrer 2020 eine beachtliche Summe in die Pirnaer Stadtkasse. Nach aktuellem Stand verzeichnet das Rathaus Einzahlungen in Höhe von 440.000 Euro.
Wofür wird dieses Geld verwendet? „Diese
Einnahmen sind nicht zweckgebunden. Sie kommen dem gesamten städtischen
Haushalt zugute", erläutert Gockel. Den häufigen Vorwurf der Abzocke will der Stadtsprecher indes nicht gelten lassen.
„Die Geräte wurden an besonders sensiblen Stellen aufgestellt, damit
die Geschwindigkeit eingehalten wird und somit die Sicherheit aller
Verkehrsteilnehmer gewährleistet ist.“
Smileys mahnen Raser
Außer den fest installierten Messstationen hat das Rathaus noch mehrere mobile Anzeigegeräte im Stadtgebiet aufgestellt. "Die vier sogenannten Smileys befinden sich vor der Grundschule Sonnenstein, dem Evangelischem Schulzentrum, dem Herder-Gymnasium und auf der Stadtbrücke", zählt Thomas Gockel auf. Schnellfahrer werden an diesen Stationen nicht zur Rechenschaft gezogen. Aber mithilfe der Anzeige ordnen sie die aktuelle Geschwindigkeit der Fahrzeuge ein und mahnen Fahrer somit gegebenenfalls zum Tritt auf die Bremse.
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