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Pirna: Markt-Durchfahrt ist dicht

Die Stadt kappt ab 17. Mai die Route am Rathaus vorbei für den Durchgangsverkehr. Es ist ein zunächst zeitlich befristeter Versuch.

Von Thomas Möckel
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Blick auf dem Pirnaer Markt und die Schlossstraße (rechts): Die Route am Rathaus vorbei wird jetzt für den Durchgangsverkehr gesperrt.
Blick auf dem Pirnaer Markt und die Schlossstraße (rechts): Die Route am Rathaus vorbei wird jetzt für den Durchgangsverkehr gesperrt. © Daniel Schäfer

Das Projekt war schon lange geplant, nun wird es konkret: Ab 17. Mai ist der Pirnaer Markt für den Durchgangsverkehr tabu. Die Stadt unterbindet damit die Durchfahrt über Markt, Schlossstraße und Obere Burgstraße. Vor allem Ortskundige nutzten die Route am Rathaus vorbei bislang als Schleichweg in Richtung Sonnenstein, um die stauanfälligen Strecken über Breite Straße und B 172 zu umfahren.

Der Marktplatz selbst wird dabei jedoch nicht gesperrt. Er bleibt weiterhin, insbesondere für mobilitätseingeschränkte Menschen, per Auto erreichbar, für Anwohner, Lieferverkehr und Rettungsfahrzeuge sowieso. Allerdings ist im Sperrzeitraum die Badergasse dann die einzige Ein- und Ausfahrt am Markt.

Die Parkplätze an der Nordwestseite des Marktes zwischen Rathaus und Schuh-Eppstädt sind weiterhin nutzbar. Allerdings entfallen die Stellplätze auf der Ostseite des Rathauses vor dem Standesamt.

© SZ Grafik

Pirnas Markt nicht dauerhaft tabu

Bei der Sperrung der Route für den Durchgangsverkehr handelt es sich zunächst um einen zeitlich befristeten Verkehrsversuch, er läuft voraussichtlich bis Oktober dieses Jahres. Mit dem Versuch will die Stadt ergründen, wie die Pirnaer und Gäste der Stadt das Vorhaben akzeptieren, wie es Handel und Gastronomie am Markt beeinflusst und wie sich der geänderte Verkehrsfluss auf das übrige Verkehrsgefüge in der Stadt auswirkt - noch ehe die Südumfahrung fertig ist.

Während der Sperrung will die Stadt die alternativen Verkehrswege, vor allem die Strecken über Breite Straße und B 172, betrachten und analysieren. Daraus soll sich ableiten, ob und wann der Markt dauerhaft für den Durchgangsverkehr dicht gemacht wird. Das könnte möglicherweise Realität werden, wenn der Verkehr über die Südumfahrung rollt, die im Laufe des Jahres 2023 fertig werden soll.

Der Verkehr soll raus aus der Altstadt

Der Verkehrsversuch basiert einerseits auf dem 2015 vom Stadtrat beschlossenen Verkehrsentwicklungsplan 2030 (VEP). Darin ist verankert, die Altstadt grundsätzlich von Verkehr und Verkehrslärm zu entlasten.

Zudem soll die Aufenthaltsqualität für Pirnaer und Gäste gesteigert werden - vor allem auf dem Markt. Daher sieht der VEP 2030 auch vor, perspektivisch die Fußgängerzone in der Altstadt bis zur Marienkirche auszuweiten und die Marktdurchfahrt für den Verkehr zu unterbrechen.

Zum anderen fußt der Versuch auf einem Antrag des fraktionslosen Stadtrates André Liebscher (damals noch Fraktion Freie Wähler) aus dem Jahr 2020. Diesen Antrag beschloss das Kommunalparlament im Juli vergangenen Jahres mit 17 Ja- gegen sieben Nein-Stimmen.

Die Befürworter regten daraufhin an, die Marktdurchfahrt so rasch wie möglich zu sperren, sie sollte möglichst noch in den Sommerferien 2020 beginnen. Doch aus Sicht der Stadt ließ sich der Versuch nicht in so kurzer Zeit vorbereiten. Zudem stand - von dem Versuch völlig losgelöst - noch etwas anderes auf dem Plan, sodass das Rathaus die geplante Sperrung auf Mai diesen Jahres verlegte - da diese Strecke jetzt ohnehin für eine Weile dicht ist.

Stadtwerke erneuern Mischwasserkanäle

Der Grund: Die Stadtwerke Pirna beginnen am 17. Mai mit einem großen Bauvorhaben in der Altstadt. Dabei werden sowohl auf der Schlossstraße als auch auf der Oberen Burgstraße die bestehenden Mischwasserkanäle auf den bereits vorhandenen Trassen ausgetauscht. Zudem erneuern die Fachleute teilweise die Hausanschlussleitungen, bereits bestehende Anschlussleitungen binden sie am Hauptkanal um.

Wegen der damit verbundenen Tiefbauarbeiten im Straßenraum werden die betroffenen Straßen abschnittsweise voll gesperrt. Während der Arbeiten entfallen auf der Schlossstraße und später dann auf der Oberen Burgstraße jeweils auch die Anwohnerparkplätze.

Das Vorhaben beginnt zunächst auf der Schlossstraße zwischen Markt und Oberer Burgstraße. Die weiteren Arbeiten setzen sich im zweiten Abschnitt auf der Oberen Burgstraße zwischen "Am Schlossberg" und Schlossstraße, im dritten Abschnitt auf der Oberen Burgstraße zwischen Schlossstraße und Polizeirevier fort. Fußgänger können die Baubereiche nach Aussage der Stadtwerke jederzeit passieren. Hauseingänge und Gewerberäume bleiben zu Fuß erreichbar.

Das gesamte Vorhaben soll voraussichtlich im Oktober dieses Jahres beendet werden.

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