Pirna
Merken

So digitalisiert Pirna den Energiefluss

In einem Pilotprojekt testet die Stadt in Graupa neuartige Zähler. Sie sollen auch dabei helfen, künftig Energie einzusparen.

Von Thomas Möckel
 2 Min.
Teilen
Folgen
Grundschule in Graupa: Von hier aus werden die Energiedaten weiter gefunkt.
Grundschule in Graupa: Von hier aus werden die Energiedaten weiter gefunkt. © Daniel Schäfer

Pirna ist eine von vier ausgewählten Kommunen in Sachsen, die von der Sächsischen Energieagentur (SAENA) für das Projekt „KEMdigital“ finanziell gefördert werden. Bei dem Pilotprojekt geht es darum, Energiezähler modellhaft in vorerst sechs kommunalen Gebäuden im Ortsteil Graupa umzurüsten. Gemeinsam mit den Stadtwerken will das Rathaus dabei zunächst praktische Erfahrungen sammeln, um auf diese Weise gemeinsam effektive Lösungen zu etablieren.

Pirna möchte mithilfe der neuen Zähler den gesamten Weg von der Messstelle bis zur Darstellung und Auswertung in einer Energiemanagement-Software digitalisieren. Auf diese Weise entfällt künftig das Prozedere, die Messdaten zeitintensiv und fehlerbehaftet manuell oder schriftlich zu übermitteln. Zudem soll dabei auch weiteres Energieeinsparpotenzial ausgelotet werden.

Das Vorhaben, die Zähler umzurüsten, ist Teil der Pirnaer „Smart City“-Initiative. Indem Pirna neben den Stromzählern auch gleich jene für Wärme und Wasser umrüstet, gehöre die Stadt nach Aussage des Rathauses zu den innovativsten Kommunen in Sachsen und sei damit Vorbild, um Betriebsabläufe in ausgewählten Gebäuden zu optimieren.

Funkantenne auf der Grundschule Graupa

Denn um Energie und Kosten zu sparen, werde nicht unbedingt viel Geld benötigt. „Bereits durch die richtige Einstellung der Anlagentechnik kann viel erreicht werden“, sagt Pirnas Energiemanager Romano Richter. In einigen Gebäuden könne die Stadt so beispielsweise zwischen 20 und 30 Prozent des Wärmeverbrauchs einsparen.


Das gesamte Projekt läuft bereits seit Herbst 2021. Vor Kurzem wurde auf der Grundschule Graupa – die zu den ausgewählten Gebäuden zählt – eine Antenne installiert, die die Daten der digitalen Funkzähler empfangen und weiterleiten kann. Ziel ist es, mit einem weiteren Förderprojekt noch in diesem Jahr zusätzliche Gebäude auf dem Sonnenstein und in der Innenstadt umzurüsten. Das Teilprojekt in Graupa wurde von der SAENA zu 100 Prozent gefördert, Pirna erhielt dafür einen Betrag von 20.000 Euro.

Pirna gehöre nach eigener Aussage unter den sächsischen Kommunen mittlerweile zu den erfahrensten Städten, deren systematische Vorgehensweise zu den höchsten Einsparerfolgen führe. Die Sandsteinstadt tausche sich daher regelmäßig bundesweit mit anderen Städten zum kommunalen Energiemanagement aus.