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Pirna: Baufirmen suchen Arbeitskräfte

Die Zahl der Arbeitslosen im Landkreis SOE ist zwar leicht auf über 7.000 gestiegen. Firmen bieten aber auch wieder mehr Stellen an.

Von Gunnar Klehm
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Auf den Baustellen gibt es jetzt wieder mehr Arbeit.
Auf den Baustellen gibt es jetzt wieder mehr Arbeit. © SZ/Uwe Soeder (Symbolbild)

Im Februar ist die Arbeitslosigkeit im Landkreis SOE erwartungsgemäß weiter angestiegen. 7.090 Männer und Frauen waren arbeitslos gemeldet. Das sind 116 mehr als im Januar. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 Prozentpunkte auf 5,6 Prozent aller zivilen Erwerbspersonen.

"Nach fast einem Jahr Corona-Pandemie haben wir zahlreiche Frauen und Männer im Landkreis, deren Arbeits- und Berufsleben auf den Kopf gestellt wurde. Nach wie vor erhalten zahlreiche Unternehmen Kurzarbeitergeld, um die Pandemiezeit zu überbrücken", erklärt Gerlinde Hildebrand, die Chefin der Agentur für Arbeit Pirna.

© SZ Grafik

Staat gibt weiter viel Geld für Kurzarbeit aus

Wie viele Betriebe tatsächlich Kurzarbeit im Winter abrechnen, ist noch nicht klar. Die Zahl der vorsorglichen Anmeldungen lassen aber vermuten, dass die Rekordzahl vom Frühjahr noch übertroffen werden könnte. Damals befanden sich rund 14.600 Menschen in mehr als 1.600 Unternehmen im Landkreis in Kurzarbeit. Die Spanne zieht sich dabei von (minus) 20 Prozent bis Kurzarbeit null, sprich übergangsweise gar keine Arbeit. Etwa 18 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten waren betroffen.

Zu den Betrieben, die ohnehin schon Kurzarbeit angemeldet hatten, kamen im Februar 2021 noch mal 136 im Landkreis hinzu. Hinter diesen Anzeigen standen laut Arbeitsagentur 1.024 Beschäftigte. Für die genaue Abrechnung haben die Betriebe drei Monate Zeit.

Mehr Stellenangebote im Baugewerbe

Das Risiko, arbeitslos zu werden, ist dank Kurzarbeit immer noch relativ gering. Aus der Arbeitslosigkeit herauszukommen, ist gegenwärtig aber schwer. Firmen halten sich mit Einstellungen zurück, Qualifizierungen sind wegen Corona-Maßnahmen meist ausgesetzt.

Hoffnung macht jedoch, dass im Vergleich zum Januar wieder mehr Arbeitskräfte nachgefragt wurden. Arbeitgeber aus dem Landkreis meldeten im Februar 467 neue Stellenangebote, 131 mehr als im Januar und 40 mehr als im Februar des Vorjahres.

Neuer Bedarf an Arbeitskräften wurde insbesondere im Verarbeitenden Gewerbe (86), im Baugewerbe (67) sowie im Gesundheits- und Sozialwesen (56) gemeldet, teilt die Arbeitsagentur mit. In der Zeitarbeit wurden 72 neue Stellen registriert. Insgesamt ist die Zahl von 1.789 freien Arbeitsstellen in der Region aber niedriger als im Januar (-29) sowie im Februar 2020 (-240).

Langzeitarbeitslose am stärksten betroffen

Im Februar stieg erneut die Zahl der Langzeitarbeitslosen überdurchschnittlich an. Sie sind laut Arbeitsagentur die am stärksten von der Corona-Krise betroffene Personengruppe. Von den rund 7.000 Arbeitslosen ist fast jeder Dritte von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen. Im Vergleich zum Vorjahr gab es nun 711 mehr arbeitslose Menschen, die ein Jahr und länger ohne Beschäftigung waren.

Im Vergleich der Geschäftsstellen hat es in Pirna mit 0,2 Prozent den größten Anstieg der Arbeitslosigkeit gegeben. In Freital und Sebnitz war er geringer. In Dippoldiswalde hat die Arbeitsagentur im Vergleich zum Vormonat keinen weiteren Zuwachs registriert. Im Vergleich zum Vorjahresmonat war der Arbeitsmarkt in Sebnitz am stabilsten.

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