Kamenz. Dieser Tage gibt es nicht nur schlechte Neuigkeiten, sondern auch ganz viele kleine und große Lichtblicke. Denn die Corona-Krise stachelt auch zu guten Taten an. Neben Nachbarschaftshilfen, außergewöhnlichen Ostergeschenken und Spendensammlungen für Betroffene führt das auch zu besonderen Aktionen. So hilft auch mancher, der gerade selbst in Schwierigkeiten steckt.
Zum Beispiel das Ristorante La Piazza am Kamenzer Markt. Dort denkt man dieser Tage nicht nur an die Rettung der eigenen Gaststätte, sondern auch an andere Menschen, die hart und oft unter erschwerten Bedingungen arbeiten müssen. Für sie gibt's zum Mittag immer mal wieder Pizza.
Von der Aktion profitierten bislang Unternehmen in der unmittelbaren Umgebung des Gasthauses - so die Verkäuferinnen der Bäckerei Garten, die Mitarbeiterinnen des Rossmann-Marktes und des Therapiezentrums Westlausitz und auch die Polizisten des Kamenzer Revieres. "Obwohl sich auch unser Team in einer momentan nicht einfachen Situation befindet, lassen wir es uns nicht nehmen, so etwas zu tun. Es ist herrlich, die überraschten Gesichter zu sehen, wenn wir mit dem Essen vor der Tür stehen", freut sich Mario Osmani. Der Chef liefert immer persönlich aus. Wie am Mittwoch ins Malteser-Krankenhaus. Dort war die Freude ebenso groß.
Hunderte Schoko-Hasen fürs Klinik-Personal
Bereits am Tag zuvor hatte die komplette Belegschaft Hunderte Schoko-Osterhasen vom Kaufland An der Windmühle in Kamenz geschenkt bekommen. Die Wertschätzung, die dem medizinischen Personal in der Krisenzeit entgegen schlägt, ist "einfach wunderbar", finden alle. Und sie motiviere ungemein. Auch in den sozialen Medien finden die uneigennützigen Aktionen großen Anklang, Berichte darüber werden vielfach geteilt. Peter Sondermann aus Kamenz schreibt beispielsweise auf Facebook. "Das ist eine Super-Geste. Nachahmung dringend empfohlen!"
Pizza gibt's jetzt auch am Ochsenberg
Das Ristorante La Piazza am Kamenzer Markt lässt sich jedenfalls von den momentanen Schwierigkeiten nicht verunsichern, sondern packt zu. Ob schnell eingerichteter Abholservice im Stammhaus oder die Idee, kurzentschlossen einen Verkaufsstand im Gewerbegebiet am Ochsenberg aus dem Nichts zu zaubern - Mario Osmani und seine Frau Kerstin haben noch einiges vor.
"Wenn die Kundschaft nicht mehr zu einem ins Haus kommen darf, muss man sich eben kümmern, wie man sie trotzdem erreicht. Wir haben uns einen Verkaufshänger besorgt und stehen nun wochentags zentral zwischen dem Accumotive Werk I und II. Damit können wir den Mittagstisch einiger Arbeitnehmer absichern", freut sich Kerstin Osmani auf die Testphase.
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