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Planschpause bei Rhami

Das Freibad in Ebersbach ist schick gemacht. Im kleinen Becken gibts eine neue Rutsche, auch ein Sprungbrett ist neu.

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© Matthias Weber

Von Gabriela Lachnit

Ebersbach-Neugersdorf. Wegen des frühsommerlichen Wetters hat Schwimmmeister Thomas Mache die Pforte zum Freibad Ebersbach schon am Himmelfahrtstag aufgeschlossen und nicht erst am 15. Mai wie ursprünglich geplant. Etwa 100 Badegäste eröffneten am Männertag die Saison 2018 im kleinen Bad an der Kottmarsdorfer Straße. Allerdings stand bis vor Kurzem nicht fest, ob der Kiosk im Bad öffnen wird. Das hatte Andreas Köhler lange Sorgen bereitet. Er ist in der Stadtverwaltung Ebersbach-Neugersdorf als Verantwortlicher für Liegenschaften auch für das Ebersbacher Freibad zuständig. Seit Monaten hatte die Stadtverwaltung nach einem Betreiber für den Kiosk im Bad gesucht. Der Betreiber aus dem Vorjahr – der Inhaber eines Döner-Imbisses in Ebersbach – wollte den Saisonvertrag von 2017 nicht verlängern. Mehrere Anläufe waren notwendig, bis einer gefunden wurde. Ein junger Mann, der erst kürzlich nach Deutschland kam, stellt sich der Aufgabe. Über Umwege und dank einiger Verwandter und Bekannter des vorangegangenen Kioskbetreibers wurde Rhami Önc gefunden. Der Türke will in dieser Saison die Gäste versorgen. Ein normales Imbissangebot mit Snacks, Pommes, Würstchen, Süßigkeiten und Getränken steht auf dem Programm. Noch ist der Kiosk nur am Nachmittag geöffnet. Am Vormittag sitzt Rhami Önc auf der Schulbank und lernt Deutsch. Er hofft, dass die Badegäste das Kiosk-Angebot gut annehmen. Demnächst plant der Kioskbetreiber, vor allem am Wochenende auch einmal zu grillen. Wenn das gut ankommt, will er das öfter anbieten.

Etwa 15 000 Euro hat die Stadt in der Badesaison 2017 für das Ebersbacher Bad eingenommen, die Eintrittspreise blieben gegenüber 2016 stabil. Das wird auch in dieser Saison so sein, obwohl die Stadt eine ganze Menge Geld investiert hat: knapp 25 000 Euro. Den größten Posten bildet dabei ein neuer Reiniger für das Schwimmbecken. Er ersetzt den verschlissenen alten Sauger. Thomas Mache erklärt, dass so ein Gerät sehr wichtig sei. Der Blütenstaub der letzten Wochen zum Beispiel setzte sich auf dem Beckenboden ab und sei nur mit einem Beckensauger zu entfernen. Der arbeitet ähnlich wie ein Staubsauger, aber eben unter Wasser. Eine Pumpe und ein Tor für den Bolzplatz sind ebenfalls erneuert worden. Das Brett vom Drei-Meter-Sprungturm ist auch neu. Das alte hatte einen Haarriss, wie der Schwimmmeister berichtet, deswegen musste es ausgetauscht werden. Im Bereich des Planschbeckens für die kleinen Badegäste fällt die neue Rutsche besonders auf. Auch der neue, grüne Metallzaun dürfte aufmerksamen Badbesuchern nicht entgangen sein. Dieser Zaun wird den Holzzaun ersetzen, der rings um das Bad zu finden ist. Noch sind diese Arbeiten nicht abgeschlossen. Ein großer Teil des Holzzauns steht noch. Thomas Mache hebt hervor, dass die neue Badumrandung aus Metall wohl die nächsten 20 Jahre halten wird. Sie sei viel pflegeleichter als der Zaun aus Holz. Vor allem hofft er, dass dieser Zaun keine Kraftproben mehr aushalten muss. Mit den hölzernen Latten sei immer wieder getestet worden, wie viel Kraft jemand hat, berichtet Thomas Mache.

Der Schwimmmeister hofft auf einen warmen Sommer, der viele Gäste im Bad nach Abkühlung suchen lässt. Im Vorjahr war er zufrieden mit der Besucherzahl. Rund 12 000 Leute kamen in das Ebersbacher Freibad. Das waren rund 2 000 mehr als noch 2016. Mache hofft auf viele Badegäste, weil er auch ein wenig befürchtet, dass irgendwann einmal die Frage stehen könnte, ob sich Ebersbach-Neugersdorf zwei Freibäder wirklich leisten könne. Außerdem stimme es ihn traurig, wenn zwar viele das kleine Bad sehr schick finden, aber es vergessen hätten, selbst mal hinzugehen. Immer wieder höre er von Bekannten, dass sie seit mehr als fünf Jahren oder länger nicht mehr „bei ihm baden waren“, zitiert der Bademeister.

Das Bad ist zudem Anlaufpunkt für Touristen, die mit dem Wohnmobil unterwegs sind und einen Stellplatz suchen. Der befindet sich unmittelbar am Freibad. Mehr als 100 Übernachtungen von Gästen mit Caravan gab es im Vorjahr. Sie nutzen gern den Service vom Bad, wie Duschen und elektrischen Strom, sagt Mache.