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Plant Al-Kaida Terroranschläge auf Schnellzüge?

Möglicherweise sind ICE-Trassen in Deutschland ins Visier von Al-Kaida gerückt. Einen entsprechenden Bericht aus Brüssel hat das Innenministerium jedoch relativiert.

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© dpa

Berlin. Das Bundesinnenministerium hat einen Bericht über angeblich geplante Anschläge des Terrornetzwerkes Al-Kaida auf Schnellzüge in Europa relativiert. „Die Sicherheitslage hat sich nicht verändert“, sagte ein Sprecher des Ministeriums am Montag in Berlin. Es lägen keine aktuellen Hinweise vor, die die Lage verschärft hätten. Vielmehr gebe es immer wieder Warnhinweise, denen nachgegangen werde. Diese würden nicht kommentiert. Deutschland liege grundsätzlich „im Zielspektrum des internationalen dschihadistischen Terrorismus“.

Aus Sicherheitskreisen hieß es zudem, die ohnehin schon hohen Sicherheitsmaßnahmen der für die Bahn zuständigen Bundespolizei seien nicht verschärft worden. Die „Bild“-Zeitung hatte unter Berufung auf Sicherheitskreise berichtet, die deutschen Sicherheitsbehörden seien wegen der Terrorwarnung in Alarmbereitschaft versetzt worden. ICE-Trassen und Bahnhöfe würden seit mehr als zwei Wochen mit einer Reihe von zusätzlichen Maßnahmen gesichert, darunter auch durch Zivilstreifen der Bundespolizei.

Die Hinweise auf eine Bedrohung des Schnellbahnnetzes in Europa wurden nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa im Zusammenhang mit Telefonaten führender Al-Kaida-Mitglieder aufgefangen, die vom umstrittenen US-Geheimdienst National Security Agency (NSA) abgehört worden waren. Anfang August hatten die USA daraufhin sicherheitshalber zahlreiche Botschaften auf der arabischen Halbinsel geschlossen. Die US-Auslandvertretungen sind mittlerweile wieder geöffnet, Anschläge hat es nicht gegeben. Seit Sonntag ist auch die in diesem Zusammenhang knapp zwei Wochen geschlossene deutsche Botschaft in Jemen wieder geöffnet. (dpa)