Pirna
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Keine Hoffnung für Kuscheltier Turtle

Vermutlich bleibt das an der Bastei verlorene Plüschtier verloren. Aber die bundesweite Anteilnahme an dem Drama rührt die Familie aus der Lüneburger Heide.

Von Mareike Huisinga
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Die kleine Amelie Ehrlich aus Niedersachsen machte mit ihrer Familie Urlaub in der Sächsischen Schweiz. Dabei verlor sie ihre Plüschtier-Schildkröte Turtle.
Die kleine Amelie Ehrlich aus Niedersachsen machte mit ihrer Familie Urlaub in der Sächsischen Schweiz. Dabei verlor sie ihre Plüschtier-Schildkröte Turtle. © privat

Das von ganz Deutschland am meisten gesuchte Tier? Das könnte Turtle sein. Es ist ein kleines Plüschtier in Form einer Schildkröte und gehört Amelie Ehrlich. Familie Ehrlich aus der Lüneburger Heide besuchte im Juli die Bastei  und verlor vermutlich auf dem Parkplatz das Stofftier. Amelies Mutter, Marie-Luisa Ehrlich, wandte sich an die Zeitung mit der Bitte um einen Suchaufruf. Dem kam Sächsische.de gerne nach. 

Die Resonanz war enorm.  Online hatte die Geschichte mehr als 5.000 Klicks, auf Facebook ist der Beitrag mehrere Hundert Male geteilt worden. "Ich habe die Reaktionen auf Facebook verfolgt und bin immer noch überwältigt von der großen Anteilnahme", sagt Marie-Luisa Ehrlich. Doch trotz des bundesweiten Aufrufs  hat sich Turtle bis heute nicht wieder angefunden. 

Auch Marie-Luisa Ehrlichs Anrufe im Fundbüro Dresden sowie bei der Stadt Königstein blieben erfolglos. Aber vielen Menschen ging der Verlust und der Kummer der Siebenjährigen zu Herzen. Zahlreiche Facebook-Nutzer und auch SZ-Leser haben der Familie  eine Ersatz-Plüschschildkröten angeboten, um die kleine Amelie zu trösten. Doch das Kind bewies starken Charakter. "Für Amelie zählt nur ihre originale Schildkröte Turtle", berichtet die Mutter, die ihrer Tochter ebenfalls vorgeschlagen hatte, eine neue Schildkröte im Spielzeuggeschäft zu kaufen.  

Für Amelie wiegt der Verlust offenbar schwer. "Sie kann schlecht schlafen und weint oft, weil sie sich Sorgen um das Kuscheltier macht", berichtet Marie-Luisa Ehrlich. Deshalb ist die Familie auch so sehr über die große Anteilnahme gerührt. "Uns völlig fremde Menschen haben Hilfe angeboten und zeigen Verständnis. Sie begreifen, dass Turtle für meine Tochter einen sehr hohen ideellen Wert hat. So fühlen wir uns ernst genommen", freut sich Frau Ehrlich. 

Nächstes Plüschtier bekommt Adresse um den Hals

Turtle war einst ein Mitbringsel aus Hawaii, seither liebte die Tochter die Plüschschildkröte innig und nahm sie überall mit hin. Mit der Familie reiste Turtle bereits nach Paris, New York, Mexiko und in die Dominikanische Republik - und zuletzt eben nach Dresden und Pirna.

Marie-Luisa Ehrlich macht sich nichts vor. "Vermutlich bleibt das Stofftier für immer verschwunden. Wer weiß, vielleicht freut sich jetzt ein anderes Kind darüber", sagt sie. Sie wird nochmals eindringlich mit ihrer Tochter Amelie sprechen, um doch ein neue kuschelige Schildkröte zu kaufen. "Dann wird Turtle II mit uns auf Reisen gehen. Diesmal bekommt das Tier aber ein Halsband mit Adresse, damit es nicht wieder verloren geht", sagt Marie-Luisa Ehrlich und muss selber ein wenig schmunzeln. 

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