1,5 Millionen Euro für die Hirschfelder Kinder

Etwas eng geht es in der Kindertagesstätte "Bummi" in Hirschfelde zu. Mit 80 Kindern ist die Kita in der Karl-Liebknecht-Straße bis auf den letzten Platz belegt. Dabei könnten eigentlich auch die Räume im Keller genutzt werden. Der aber ist komplett leer geräumt.
Denn darin wird bald viel Geld verbaut. Und nicht nur hier, auch im Hort. Doch zuerst wird die Kita zu einer Baustelle. Bei laufendem Betrieb. "Die Komplettsanierung des Hauses ist dringend notwendig", sagt der Leiter des städtischen Bau-Dezernates Ralph Höhne. Er gibt zu, dass es eine Herausforderung wird. Die Stadtverwaltung, aber auch Kita-Leiterin Petra Lange und ihr Team sind überzeugt, dass das funktioniert und froh, dass es mit der Sanierung losgeht.
Darauf haben sie in der Kita und im Hort lange gewartet. Denn auch im nur einen Steinwurf weit entfernten Hort gibt es einen enormen Investitionsstau. Das ändert sich nun. Knapp 1,5 Millionen Euro werden zusammen in beide Gebäude investiert.
Als die Zittauer Kindertagesstätten GmbH 2010 alle derartigen Einrichtungen der Stadt übernahm, wurde danach eine Analyse gemacht, was in den Gebäuden alles zu tun ist. Die Kita "Bummi" stand weit oben auf der Dringlichkeitsliste. Bisher klappte es aber nie mit Fördermitteln. Jetzt profitiert die Stadt für das Projekt im Ortsteil Hirschfelde von dem Programm "Vitale Dorfkerne" mit 1,022 Millionen Euro.
Eine Million Euro wird noch 2019 verbaut, davon 411.000 Euro im Hort. Am 3. Juni geht es mit den Arbeiten in der Kita los. Schon am 24. Dezember 2020 muss das Projekt fertig sein. 2019 wird der Keller der Kita komplett umgebaut. Hier haben die Kinder später zum Umziehen mehr Platz als jetzt in den zwei kleinen Garderoben im Obergeschoss. Die Gruppenräume im Keller erhalten Akustikdecken und neue Fenster. Und da, wo zu DDR-Zeiten schon mal die Küche war, wird nun im Keller eine neue eingebaut. Mit neuen Türen wird hier auch der Brandschutz weiter verbessert.
Ist der Keller fertig, ziehen die ersten Kindergruppen dorthin um. Dann beginnt die Sanierung im Obergeschoss. Dort werden Fenster mit Sicherheitsglas eingebaut. Die bisherigen Garderoben bieten nun mehr Platz für zusätzliche pädagogische Räume. "Wir sind noch in der Findungsphase, wie wir die Zimmer am besten nutzen. Aber erste Einfälle haben wir schon", sagt Petra Lange. Möglich wäre vieles. Die Zimmer könnten gruppenübergreifend genutzt werden, als Musikbereich oder für eine Kuschelecke. Geld für neue Möbel ist vorgesehen, verrät die Betriebsleiterin der Zittauer Kindertagesstätten, Jacqueline Hertrampf-Bier.
Parallel wird das Haus auch außen saniert. Dazu gehört die Trockenlegung und Dämmung des Kellers. Die Baufirma widmet sich zuerst der Nord- und danach der Südseite des Gebäudes. Dadurch werden die Spielmöglichkeiten für die Kinder im Freien nicht zu sehr eingeengt. Die Neugestaltung der Fassade ist für 2020 vorgesehen.
Mindestens genauso wichtig ist die Sanierung des Hortes. Der Sanitärbereich stammt hier zum Teil aus den 1960er Jahren, schätzt der Geschäftsführer der Zittauer Kindertagesstätten, Raik Urban. Ein neuer Sanitärbereich sowie Fußböden-, Elektrik- und Malerarbeiten sind geplant. Mit dem Anbau einer Rampe am Eingang ist der Hort künftig barrierefrei.
Die Sanierungsarbeiten im Hort sollen bis Ende Oktober 2019 abgeschlossen werden. Der Baubeginn ist für den 8. Juli mit den Ferien vorgesehen. Ausnahmsweise und vorübergehend werden die Hortkinder in den Klassenzimmern betreut.
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