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10 Ideen, mit denen Läden auf Corona reagieren

Supermärkte und Co. haben sich verschiedene Hygiene-Maßnahmen einfallen lassen, um Kunden und Kassierer zu schützen: ein Überblick.

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Ein Mitarbeiterin in einem Dresdner Supermarkt putzt einen sogenannten "Spuckschutz" an der Kasse.Das neuartige Coronavirus wird vor allem durch Tröpfcheninfektion übertragen.
Ein Mitarbeiterin in einem Dresdner Supermarkt putzt einen sogenannten "Spuckschutz" an der Kasse.Das neuartige Coronavirus wird vor allem durch Tröpfcheninfektion übertragen. © Robert Michael/dpa

Von Luise Anter

In Supermärkten, Bioläden und Drogerien ist es schwer, auf Abstand zu bleiben. Um Kunden und vor allem Kassierer zu schützen und die Ansteckungsgefahr zu reduzieren, haben sich die Läden in Dresden verschiedene Hygiene-Maßnahmen einfallen lassen. Eine Übersicht.

1. Zutritt nur mit Wagen

© Luise Anter

Vorm Konsum am Waldschlößchen steht ein Schild, vorm Netto an der Louisenstraße die Security. Beide weisen darauf hin, dass man ohne Einkaufswagen in den Laden nicht hineinkommt. Wer einen Wagen vor sich herschiebt, hält die vorgeschriebenen 1,5 Meter Mindestabstand automatisch ein. Erhöht es die Infektionsgefahr, wenn viele Kunden die Wagen anfassen? Nicht unbedingt: Zwar überlebt das Virus eine Zeit lang auf Oberflächen, es überträgt sich aber über Tröpfcheninfektion. 

2. Halt am Streifen

© Luise Anter

Am Eingang, an der Obsttheke, vorm Kühlregal, an der Kasse – unter anderem im Edeka am Albertplatz - weisen Schilder darauf hin, auf Distanz zu bleiben und lieber zu warten, bis der andere Kunde das Regal freigegeben hat. Im dm an der Bautzner Straße oder der Neustädter BioCompany kleben am Fußboden vor der Kasse zudem Streifen in Signalfarben, die den nötigen Abstand zum Vordermann deutlich machen. Das hat den gleichen Effekt wie der Zwang zum Einkaufswagen. 

3. Nur noch mit Handschuhen

© Luise Anter

Im denns auf der Alaunstraße stolpert der Kunde am Eingang über einen kleinen Tisch mit Einweghandschuhen und Desinfektionsmitteln. Dazu der Hinweise, warum man eines von beiden bitte benutzen soll. Ein ähnliches Schild stand bis vor kurzem vorm Brotregal im Edeka am Albertplatz. Brötchen durfte man dort nur noch mit Handschuhen und Zange nehmen. Jetzt ist die Maßnahme überall verschärft worden: Es gibt nur noch abgepackte Backwaren in dem Laden. 

4. Hinter Plexiglas

© Robert Michael/dpa

Vor der Kasse im Rewe an der Bautzner Straße und im Weixdorfer Kaufland sind Plexiglasscheiben installiert, um den direkten Kontakt zwischen Kunde und Verkäufer zu vermeiden.

Das tut der Interaktion keinen Abbruch, solange nicht das Hinweisschild mit der Erklärung zur Scheibe die Sicht aufeinander versperrt. Um zu bezahlen, muss man ohnehin zur Seite treten, weil man durch die Abtrennung weder an die Bargeldablage noch an das Gerät zur Kartenzahlung kommt. 

5. Hinter der Schranke bleiben

© Luise Anter

Gleicher Zweck, anderes Mittel: Vor den Kassen im denns stapeln sich Pappboxen, im Edeka stehen mannshohe, rot-weiße Zäune, und vor der Fleischtheke sind Sitzbänke aufgestellt, die im Café-Bereich ohnehin gerade niemand braucht. So ist der Kunde gezwungen, auf Abstand zum Verkäufer zu bleiben. Doch auch hier muss man aber näher herantreten, um bezahlen zu können – wenn der Kunde nicht gerade im Edeka am Albertplatz ist und zur Selbstbezahler-Kasse geschickt wird. 

6. Kontaktloses Zahlen

© dpa

Wer normalerweise schon in der Schlange das Bargeld passend abzählt und sich über das Zweicent-Stück freut, das noch in der Jackentasche aufgetaucht ist, sollte darauf jetzt verzichten. Unter anderem bei Netto und Aldi klebt an der Kasse ein Zettel mit der Bitte, nicht bar zu zahlen. So müssen Kassierer kein Geld anfassen. Der Greifswalder Hygienefacharzt Günter Kampf denkt zwar, dass man auf Barem noch Viren findet – man wisse aber nicht, ob das Material infektiös ist. 

7. Weniger Personen

Corona Einkauf von Luise Anter
Foto:
Corona Einkauf von Luise Anter Foto: © Luise Anter

In normalen Zeiten muss man seinen Hund vorm Supermarkt stehen lassen, in Corona-Zeiten den Partner. Der Fressnapf in Striesen lässt nur noch eine Person pro Haushalt herein, um die Kundenzahl zu begrenzen. Andere helfen sich mit einer strikten Begrenzung: „Nur 40 Personen pro Laden!“ heißt es auf einem Schild am Rewe an der Bautzner Straße. Wer die Schlange der Wartenden übersieht, wird von einem freundlichen Herrn mit Mundschutz am Eingang abgefangen. 

8. Keine Tester

© Wolfgang Kumm/dpa

Ein guter Schweizer Käse, eine besondere Schokolade, gesalzene Nüsse – vor allem in Bioläden gibt es häufig Stände, an denen man Produkte naschen kann und zum Kaufen angeregt wird. Mal sind die Häppchen auf einem Zahnstocher aufgespießt oder es stehen Plastiklöffel und Schüsseln bereit. Nicht selten – so auch bei Bäckern – greifen aber auch alle Kunden in die gleiche Schale. In Corona-Zeiten undenkbar. Kein Wunder also, dass man die Tester seit einigen Wochen vergeblich sucht. 

9. Pappbecher müssen sein

© dpa

Zurzeit appelliert niemand an das Umweltbewusstsein von Verbrauchern, den eigenen Becher für den Kaffee oder die eigene Box für das Sandwich mitzubringen. Die Bäckerei Reimann zum Beispiel schenkt den Kaffee zum Mitnehmen nur noch in Pappbechern aus, die BioCompany verkauft gar keinen Kaffee und auch keine Suppen oder belegte Brote an der Backtheke.

Sicherheit geht zurzeit eben definitiv vor Bequemlichkeit und Müllvermeidung. 

10. Schüsselchen fürs Kleingeld

© Erwin Wodicka/Fotolia

Eine relativ einfach und schnell machbare Lösung, um das Berühren von Wechselgeld und Händen zu vermeiden, gibt es bisher nur selten zu sehen in sächsischen Geschäften.

Dabei halten die Kassiererinnen in den Geschäften den Kunden eine kleine Plastikschale hin, in die sie das Geld legen – und die Kassiererin reicht dem Kunden die Schale mit dem Wechselgeld dann zurück.

Bei Bäckern ist diese Praxis häufiger zu beobachten, als in großen Märkten.