Ganz frisch auf dem Markt von editionSZ ist „Altes & Neues Dresden“. Ein Buch, welches den Leser auf eine erkenntnisreiche Entdeckungsreise mitnimmt. Wer glaubt, viel über seine Stadt zu wissen, wird erstaunt sein, wie viele Dinge ihm bisher nicht nur in architektonischer Hinsicht entgangen sind. Für alle anderen ist das Buch sowieso eine Fundgrube. Und sei es beispielsweise die Tatsache, dass sie durch die Lektüre erfahren, dass das Coselpalais mit der Gräfin Cosel nur so viel zu tun hat, dass es nach ihrem Sohn benannt wurde. Die Geschichte des Hauses reicht dabei noch weiter zurück.
Buchautor Matthias Donath ist Kunsthistoriker und so darf man die Unterzeile „100 Bauwerke erzählen Geschichten einer Stadt“ ganz wörtlich nehmen. Ob Albertinum, Erlweinspeicher, Hygienemuseum, Ufa-Kristallpalast, Synagoge oder Zwinger: In verständlichem, kurzweiligem Stil erzählt Matthias Donath dem Leser, wie die Bauwerke entstanden, welche Rolle ihnen in der Stadtgeschichte zukam, welche Namen mit ihnen verknüpft sind. Eine Persönlichkeit – Auftraggeber, Architekt, Künstler – wird dazu noch jeweils gesondert behandelt. Matthias Donath beschäftigt sich mit den historischen Gebäuden ebenso umfassend wie mit den Zeugnissen der modernen Baukunst. In die Liste der betrachtenswerten Stätten finden dazu sogar sonst kaum beachtete Bauwerke wie die Konsum-Fleischwarenfabrik oder das Pumpspeicherwerk Niederwartha Eingang.
Gut ergänzt wird das Werk durch die eindrucksvollen Fotografien von Jörg Blobelt. Ihm gelang nicht nur manch ungewöhnlicher Blick, er präsentiert selbst Industriebauten von ihrer besten Seite. Ob Text oder Foto, diese literarische Stadtführung fördert die lustvolle Entdeckung von Traditionellem ebenso wie die der modernen Architektur. (SZ/md)