SZ +
Merken

100-Jahrfeier wird nächstes Jahr nachgeholt

Die Fußballer der TSG Hainewalde gehören zu den Sportvereinen, denen das Hochwasser am 7.August übel mitspielte. Auf ihrem Rasenplatz haben sie seitdem kein Spiel mehr austragen können. Auf 1,70 Meter Höhe staute sich das Wasser teilweise auf der Sportanlage.

Teilen
Folgen

Von Holger Gutte

Die Fußballer der TSG Hainewalde gehören zu den Sportvereinen, denen das Hochwasser am 7.August übel mitspielte. Auf ihrem Rasenplatz haben sie seitdem kein Spiel mehr austragen können. Auf 1,70 Meter Höhe staute sich das Wasser teilweise auf der Sportanlage. Den Hartplatz neben dem Rasenplatz gibt es nicht mehr. Die Wassermassen haben die Tragschicht des Platzes auf den Rasenplatz gespült, der komplett unter Wasser stand. „Wenn man heute hier steht, könnte man denken, der Platz ist in Ordnung, aber das täuscht“, sagt Vereinsvorsitzender Bernd Rudolph. Was getan werden konnte, hat der Verein gemacht.

Gleich nach dem Hochwasser haben sich die Vereinsmitglieder ans große Aufräumen gemacht. Der angeschwemmte Sperrmüll ist längst eingesammelt und abgefahren. Auch die vermüllten Tornetze sind wieder sauber. Dank der Hilfe und dem Geschick eines Baggerfahrers der Firma STL konnte sich die angeschwemmte Deckschicht vom Hartplatz auf der Rasenfläche nicht festsetzen. „Wie der Fahrer mit dem Schiebeschild die Schicht vom Platz geschoben hat, ohne dabei die Grasnarbe vom Platz grob zu verletzen, ist ein kleines Kunststück gewesen“, so Vorstandsmitglied Peter Tannert. Den Rest haben die Fußballer dann in mühseliger Handarbeit von der Rasenfläche geharkt. Nun muss der Platz trocknen.

Das Pokalspiel nach dem Hochwasser haben die Hainewalder abgesagt. Auch zum Verlegungstermin wollten sie eine Woche später nicht antreten. So haben sie das Spiel freiwillig als 3:0 gewonnen für den Gegner abgegeben. „Unser Training kann im Augenblick nur aus Ausdauerläufen bestehen. Aber eigentlich haben die Leute auch dafür noch keine Zeit“, schildert Peter Tannert. Viele Fußballer sind selber Flutopfer.

Logisch, dass die TSG Hainewalde auch ihr Sportfest zum 100-jährigen Vereinsjubiläums abgesagt hat. „Wir holen es zum 101. Bestehen 2011 nach“, sagt Bernd Rudolph. Gemeinsam mit Peter Tannert hofft er, dass sie dann noch in der Kreisliga spielen. Vorige Saison sind sie in diese Spielklasse aufgestiegen. Am letzten Spieltag am 28. August haben sie mit einem 1:1 beim Auswärtsspiel in Spitzkunnersdorf schon mal einen wichtigen Punkt für dieses Ziel geholt.

Spieler arbeiten in Österreich

Bis in den Oktober 1910 reicht die Vereinsgeschichte zurück. Damals nannte sich der Verein Fußballklub Hainewalde. „Wir sind mehrmals Kreispokalsieger, aber nie Kreismeister gewesen“, erzählt Tannert. Als größte sportlichen Erfolge nennt er die Zeit zwischen 1963 und 1967 und die Saison 1978/79. Da spielten Hainewaldes Fußballer Bezirklasse. Heute ist es für sie aber schwerer als damals, eine spielstarke Truppe aufzustellen. Einige Spieler der Männermannschaft arbeiten in Westdeutschland und in Österreich. Da fehlen sie ab und an schon mal. Sorgen machen dem Vereinsvorstand vor allem die Nachwuchsfußballer. Von den circa 130 Vereinsmitgliedern spielen nur 30 im Kinder- und Jugendbereich. Weil die Hainewalder keine eigene Kindermannschaft aufstellen können, spielen sie mit Nachbarorten in Spielgemeinschaften.

Um ihren Rasenplatz wieder richtig in Ordnung bringen zu können, wollen Hainewaldes Fußballer den Platz nun vertikutieren lassen. Bei der nächsten Hitzeperiode würde der Rasen wahrscheinlich durch die angeschwemmten Lehm- und Sandbodenrückstände verbrennen. Auch in ihrer Sportlerbaracke sollen die Sanierungsarbeiten mit dem Einbau neuer Fenster und der Heizung weitergehen. Kosten, die der Verein nicht allein tragen kann. Deshalb hoffen sie auf Spenden und darauf, dass die Gemeinde einen Weg findet, damit der Hartplatz erneuert werden kann.

Vereinsspendenkonto: Sparkasse Oberl.-Niederschl.; Knt.-Nr.: 300031145; BLZ: 85050100; Verwendungszweck: Hochwasserhilfe