Zum 30. Mal jährt sich die friedliche Revolution. Doch unser national-fokussierter Blick verstellt nur zu oft:
„1989“ steht für globale Veränderungen. Ein Essay.
Vor drei Jahrzehnten sind wir in das Jahr des 40. Gründungsjubiläums der DDR eingetreten. Am Ende ebendiesen Jahres taumelte sie in eine derart beschleunigte innere Auflösung, wie sie sich auch die kühnsten Denker*innen im Januar 1989 niemals vorzustellen gewagt hätten. Das Wetter war durchschnittlich in jenem Monat Januar, wie einem damals alles so durchschnittlich schien. In Dresden schwankten die Tageshöchsttemperaturen zwischen zwei und elf Grad, gegen Monatsende gab es auch mal Nachtfrost, dazwischen immerhin ein paar Sonnenstunden und Regen nur in der ersten Januarhälfte. Ein paar Zentimeter Schnee hatte man im Elbtal nur Ende November/Anfang Dezember 1988 gesehen. Ein höchst mittelmäßiger Winter.