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20000 Besucher bestaunen das neue Fasanenschlösschen

Das Anfang Juni nach langer Restaurierung wiedereröffnete Kleinod in Moritzburg hat seine Probezeit bestanden.

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Von Sven Görner

Wer Glück hatte, konnte sich am Reformationstag noch einer der letzten Führungen durch das Fasanenschlösschen anschließen. Wer nicht, muss bis zum 1. April nächsten Jahres warten. Dann wird das Anfang Juni nach elfjährigen aufwändigen Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten wiedereröffnete Schlösschen in seine zweite Saison starten.

Das vom sächsischen Schlösserbetrieb als Probephase deklarierte erste Jahr haben das Museum und die Mitarbeiter von Schloss Moritzburg trotz noch bestehender Provisorien gemeistert. So sieht es jedenfalls Schlosschefin Ingrid Möbius.

„Die Führungen durch das Fasanenschlösschen waren fast täglich ausgebucht, nur an wenigen Schlecht-Wetter-Tagen wurden einige Karten nicht verkauft“, zieht sie Bilanz. „Rund 20000 Besucher haben sich das wiedereröffnete Kleinod bisher angesehen.“ Weil es in den elf kostbar ausgestatteten Zimmern sehr eng zugeht, kann das Schlösschen nur in Gruppen von maximal zehn Personen besucht werden. Jeweils zwei Führungen pro Stunde wurden täglich von 10 bis 17 Uhr angeboten.

2008 wird länger geöffnet

„Wir sind glücklich, dass das, was wir uns am Schreibtisch überlegt haben, auch funktioniert hat“, ergänzt Ingrid Möbius. Dennoch soll im nächsten Jahr einiges verändert werden. „Die blauen Kunststoffüberzieher für die Schuhe, die nur einmal verwendet werden, sind eine zu große Umweltsünde. Darum werden wir uns über den Winter nach geeigneten Filzschuhen umsehen.“ Und auch die weißen Zwirnhandschuhe, die für die Besucher Pflicht sind, sollen künftig gewaschen, statt gleich entsorgt werden.

Obwohl das Fasanenschlösschen im nächsten Jahr nur zwei Monate länger als in der ersten Saison geöffnet sein wird, soll die Besucherzahl um 50 Prozent auf 30000 erhöht werden. „Dafür erweitern wir die Öffnungszeiten täglich um eine Stunde und wollen zudem spezielle Nachtführungen anbieten“, verrät Ingrid Möbius. „Diese werden allerdings deutlich teurer sein als die normalen und es wird dafür ein Terminkontingent geben“, ergänzt die Schlosschefin. Letzteres sei auch aus konservatorischen Gründen erforderlich.

In die exklusiven nächtlichen Besuche im Schlösschen könne auch der seit September wieder begehbare Leuchtturm einbezogen werden. „Wir hätten nie gedacht, dass der so ein großes Interesse weckt“, freut sich Ingrid Möbius. Gemeinsam mit dem Schlossfreunde-Verein und dem Verein Muse im Fasanengarten sucht das Museum nach Möglichkeiten, den Turm öfter für Besucher zu öffnen. „Uns allein sind dabei personelle Grenzen gesetzt.“ Neben verschiedenen Veranstaltungen am Turm, wie einer Seemannsweihnacht am 1. Advent und einem Leuchtturmfest im Juni nächsten Jahres, soll der Turm Bestandteil von Landschaftsführungen durch den Fasanengarten sein, die das Schloss 2008 anbieten will.

Besucherzentrum ab August

Ein ganz wichtiger Termin steht im August an: „Dann sollen die Kasse, unser kleiner Shop und die Toiletten aus den Containern in das umgebaute Hofküchengebäude umziehen“, sagt die Museumsleiterin. In dem Besucherzentrum werde es eine kleine Kaffee-Stube, eine Ausstellung zur Sanierungsgeschichte des Schlösschens, einen großen Shop, Toiletten und einen Veranstaltungsraum geben.