Von Claudia Parton
Wehende Mähnen, glänzende Kutschen, feurige Musik: Noch einmal rund 10 000 Menschen haben sich gestern Nachmittag in Moritzburg von der letzten der drei Hengstparaden dieser Saison verzaubern lassen. Die Veranstalter vom Landgestüt hatten Glück: Die Sonne schien, die Tribünen waren voll. „Es ist ganz prima. In der Aufmachung der Show steckt so viel Mühe“, sagte Helvi Richter aus Plessa bei Elsterwerda.
An den drei Schautagen seit dem dritten September waren nach Angaben des Gestütsleiters Matthias Görbert rund 25 000 Menschen da – rund 5 000 weniger als sonst. Trotzdem stauten sich die Autos vor den Großparkplätzen wie in jedem Jahr weit über Moritzburg hinaus.
Für die mühevolle Suche nach einem Stellplatz wurden die Gäste allerdings reichlich entschädigt: Sie genossen den furiosen Einritt im Galopp der Haflinger-Hengste, staunten über die prächtigen Mehrspänner, zitterten mit dem Gestüts-Lehrling, der für das Bild der so genannten Ungarischen Post auf zwei wilden Hengsten balancierte – mit jedem Bein auf einem.
Wettiner erobern Moritzburg
Aus dem Hauptgestüt in Graditz kamen edle Stuten mit ihren Fohlen. Der Höhepunkt war in diesem Jahr aber der Zug der sächsischen Wettiner-Fürsten, angefangen bei Heinrich von Eilenburg bis zu Friedrich August III. Das Bild war bereits im Festumzug zum 800. Jubiläum der Stadt Dresden zu sehen – und wird nach Worten des Kommentators auf absehbare Zeit nicht mehr zusammen kommen. Ebenfalls beeindruckend: die große Dressurquadrillie mit 25 Hengsten. Das Reiten vor tausenden Zuschauern ist selbst für Profis Schwerstarbeit: Immer wieder tänzelten Tiere im Programm nervös aus der Reihe.
Unter den Gästen war auch Fachpublikum – Züchter, Gestütsleiter, Angehörige von Pferdesportverbänden. Für sie ging es an den drei Schautagen um mehr als ein paar bunte Bilder: Die Hengstparade soll ihnen einen Überblick über die Leistung der sächsischen Pferdezucht geben. Das Landgestüt präsentierte rund 140 Pferde. Über die Zukunft eines Deckhengstes entscheiden Details: die Rückenlinie etwa oder die Statur der Beine.
Görbert war nach Abschluss der letzten Hengstparade hoch zufrieden: „Es war eine super Teamleistung. Alles hat sehr, sehr gut geklappt.“