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30 Minuten Land unter

Ein heftiges Unwetter zog am Donnerstagabend über die Gemeinde und hat einige Schäden verursacht.

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Von Sebastian Martin

Die dunkle Wolkenwand rückt näher. Marcel Brämer ahnt, dass das heranziehende Unwetter heftig wird. Es ist gegen 18 Uhr, als er seine Fotokamera herausholt. Noch nieselt es in Kreischa nur. Doch wenige Augenblicke später peitscht der Regen vom Himmel. Dazu Hagel. Innerhalb von Minuten bilden sich kleine Sturzbäche, die von der Kita „Zwergenparadiese“ herablaufen. Unten, an der Bushaltestelle am Mühlgraben, steht die Straße teilweise schon unter Wasser. Ein Motorradfahrer flüchtet unter ein Dach. Auch die Autofahrer müssen warten, weil die Scheibenwischer nicht mehr hinterherkommen und die Fahrbahn Zentimeter hoch unter den Niederschlägen versinkt. Die Schleusendeckel sprudeln über, einige drückt es sogar nach oben. Der benachbarte Quorener Bach schwillt in wenigen Minuten auf das Doppelte an. Die braunen Wassermassen schießen durch das Flussbett. Erinnerungen an das Hochwasser vor einem Jahr werden wach. Doch der Pegel bleibt an der Sparkassen-Filiale kurz vor der Kante stehen, da der Regen gegen 18.30 Uhr nachlässt. Es sei ein beeindruckendes, aber beängstigendes Naturschauspiel gewesen, sagt Marcel Brämer.

Am Tag danach Schadensanalyse in Kreischa. Die Gemeinde scheint vergleichsweise Glück gehabt zu haben. Ein Blitz schlug 30 Meter neben der Pumpenstation an der Hauswaldmühle ein. Die Steuerung hat es erwischt. Der Schaden beträgt ersten Schätzungen zufolge zwischen 5 000 und 6 000 Euro. Die Trinkwasserversorgung funktioniere aber einwandfrei, sagt Tino Preikschat, Betriebsleiter des Kreischaer Wasser- und Abwasserbetriebes. Nur kurzzeitig habe es einen Druckabfall gegeben, ehe die Notversorgung angesprungen ist. Die Gemeinde Kreischa meldet zudem eine weggespülte Böschung am Kirchweg sowie zahlreiche Ausspülungen – unter anderem am Fiebigweg und der Hermsdorfer Straße in Kreischa sowie in den Ortsteilen Babisnau, Kleba, Theisewitz und Zscheckwitz. Bauhof und eine beauftragte Firma waren am gestrigen Freitag aber bereits unterwegs, um die Schäden und den Dreck zu beseitigen. Unterspülungen von Straßen habe es aber anscheinend nicht gegeben, heißt es aus dem Kreischaer Rathaus. Ein Augenzeuge berichtet darüber hinaus von einer Tiefgarage, die drei bis vier Zentimeter unter Wasser stand.

Die Kreischaer Feuerwehr wurde laut Wehrleiter Stefan Mix wegen des Unwetters am Donnerstagabend aber zu keinem Einsatz gerufen – genauso wenig wie die Kameraden in den angrenzenden Orten Bannewitz, Reinhardtsgrimma, Glashütte,