33 Tipps für einen glücklichen Urlaub

Von Dr. Ilona Bürgel
Stimmt es, dass man Glück einfach hat oder auch nicht? Einiges können wir tatsächlich nicht beeinflussen: das Wetter am Urlaubsort, die Qualität des Reiseleiters oder die Stimmung unserer Mitreisenden. Doch ob wir uns, von wem oder was auch immer, die Stimmung verderben lassen, liegt in unserer Hand.
Ein Bestandteil von Glück ist das Gefühl, jetzt gerade glücklich zu sein oder sich wohlzufühlen. Der zweite Bestandteil ist die Bewertung, mit der Situation zufrieden zu sein. Insofern haben Sie verschiedene Varianten, Ihr Urlaubsglück zu bestimmen. Sie selbst sind dabei Ihre Trumpfkarte! Genau genommen ist es die Frage: „Was kann ich heute dafür tun, dass ich glücklich bin?“ Haben Sie sich einmal entschieden, dass Sie glücklich sein werden, können Sie stets etwas dafür tun – sowohl vor dem Urlaub, währenddessen und danach.

1. Achtsamkeit: Etwa die Hälfte der Zeit sind wir in Gedanken nicht bei dem, was wir tun. Das macht unglücklich – unabhängig davon, ob die Situation angenehm oder unangenehm ist.
2. Akzeptanz: Sagen Sie Ja zu Situationen, die bereits eingetreten sind. Kämpfen wir gegen sie, geben wir ihnen viel negative Energie und entziehen uns die positive.
3. Anfangen: Fangen Sie sofort mit dem glücklichen Urlaub an. Nur, wenn es Ihnen gutgeht, profitieren alle davon.
4. Anstrengung: Strengen Sie sich angemessen an. Es ist besonders wohltuend und erholsam, etwas Neues zu lernen oder ein Vorhaben endlich umzusetzen.
5. Ärger: Ärgern Sie sich maximal drei Minuten. Ärger hat seine Berechtigung. Doch ihn ständig zu wiederholen, vergeudet sowohl die Lebens- als auch die Urlaubszeit.
6. Aufmerksamkeit: Sehen Sie, was für einen guten Urlaub Sie haben. Wir übersehen gern, wie viel Gutes wir haben, weil es ganz selbstverständlich zu sein scheint.
7. Balance: Setzen Sie auf die Ordnung des Lebens. So, wie es keinen Tag ohne Nacht gibt, brauchen wir Ungeduld und Geduld, Tempo und Langsamkeit, Anstrengung und Erholung.
8. Bedingungen: Stellen Sie weniger Bedingungen, die für das Urlaubsglück erfüllt sein müssen. Umso offener sind Sie für Neues und erreichen das Glücksgefühl leichter und öfter.
9. Bewertung: Stoppen Sie Bewertungen. Wir bewerten oft und negativ, das erzeugt negative Gefühle.
10. Berührung: Berühren Sie Menschen öfter als Ihr Handy. Das Entspannungshormon Oxytozin gleicht Stress aus.
11. Dankbarkeit: Sprechen Sie gegenüber Freunden, der Familie, Dienstleistern täglich Ihre Dankbarkeit aus.
12. EGO: Lassen Sie es zu Hause. Recht haben wollen und glücklich sein geht selten gleichzeitig.
13. Ehrlichkeit: Sagen Sie nicht „Ja“ oder „Es geht mir gut“, wenn das überhaupt nicht stimmt.
14. Energie: Teilen Sie sich Ihre Kräfte besser ein und lassen Sie etwas für den Abend übrig. Wir schöpfen aus einem „Tank“ an Energie und Disziplin.
15. Erzählen: Überlegen Sie gut, was Sie weitererzählen. Unser Gehirn befasst sich gern mit Negativem. Das ist aber nur ein Teil der Welt.
16. Essen: Ernähren Sie sich so, wie Sie leben möchten: abwechslungsreich, mit Freude, bewusst. Nutzen Sie dafür auch all die Möglichkeiten, die ein Urlaub bietet.
17. Fenster: Sagen Sie sich in jedem Schaufenster etwas Nettes. Nutzen Sie jede Chance, sich mental Gutes zu tun. Sie werden es ausstrahlen.
18. Genuss: Genießen Sie mit gutem Gewissen. Nur Sie sind für sich zuständig und leben mit den Konsequenzen Ihrer Entscheidungen.
19. Kontext: Relativieren Sie negative Ereignisse. Sie sind immer ein Einzelfall in einer Summe von vielem Guten.
20. Lächeln: Es gibt immer einen Grund dafür, und sei es nur, dass es Sie gibt. Selbst unechtes Lächeln führt zu Glücksgefühlen.
21. Medien: Erteilen Sie sich spätestens eine Stunde vor dem Schlafengehen ein Medienverbot – inklusive Fernsehen. Das blaue Licht schadet dem Schlaf.
22. Neues: Machen Sie neue Erfahrungen. Der angenehme Erholungseffekt entsteht beim Brechen mit Routinen, bei neuen Eindrücken und Überraschungen.
23. Optimismus: Entdecken Sie ein Optimismus-Motto. Es gibt immer Augenblicke, in denen etwas schief- oder anders als erwartet läuft. Dafür brauchen Sie eine Aufmunterung wie „Das wird schon“.
24. Perspektive: Wechseln Sie immer mal. Ihre Sicht ist nur Ihre Sicht, man kann es auch anders sehen.
25. Reaktion: Machen Sie das Beste aus dem, was ist. Das haben Sie auch in unangenehmen Situationen in der Hand.
26. Selbstwert: Nehmen Sie sich wichtig. Wer sollte es sonst tun? Bequemes Reisen, Pausen, regelmäßig essen, eine schöne Umgebung, Rückenschule usw.
27. Tatsachen: Befassen Sie sich mit Tatsachen statt mit Spekulationen. Fragen Sie sich öfter, wenn Sie grübeln „Ist das eine Information oder eine Spekulation?“
28. Urlaubshäufigkeit: Machen Sie häufiger und kürzer Urlaub, denn der Urlaubseffekt bröckelt nach einer Woche im Alltag.
29. Vergleich: Hören Sie auf zu vergleichen. Früher ist vorbei, andere Menschen sind kein Maßstab.
30. Verzeihen: Verzeihen Sie sich und anderen, wenn etwas nicht klappt oder anders ist als erwartet.
31. Vorleben: Tun Sie, was Sie sich bei anderen wünschen. Wenn Sie z. B. freundlicher sind, verändert sich die Umgebung.
32. Wollen: Überlegen Sie, was Sie wollen, statt darüber nachzudenken, was Sie nicht wollen. Den Gedanken folgen Taten.
33. Zustand: Fahren Sie in einem guten Zustand in den Urlaub. Reduzieren Sie in den Tagen vor dem Urlaub die Anzahl der Termine, statt sie zu erhöhen.
Wir wünschen uns von anderen häufig Achtsamkeit, Wertschätzung oder Positivität, geben sie uns selbst aber nicht. Dafür gibt es unterschiedliche Gründe. Es kann sein, dass wir Stress oder scheinbar keine Zeit oder Muße dafür haben – oder wir wissen schlicht nicht, wie das geht. Der Urlaub ist die beste Zeit, das zu ändern, sich Zeit für einen guten Umgang mit sich selbst zu nehmen. Denn so gut, wie wir mit uns umgehen, werden wir mit anderen und jeder Situation umgehen und dafür sorgen, dass unser Urlaub ein glücklicher wird.
Im Video verrät Dr. Ilona Bürgel Ihnen die größten Irrtümer über Ihren Urlaub:
Am 10. September, 18.30 Uhr, können Sie Dr. Ilona Bürgel live beim Leserforum erleben: „Die Kunst des guten Umgangs mit sich selbst“ heißt ihr Vortrag im Haus der Presse Dresden, Ostra-Allee 20. Karten für 15 Euro, mit SZ-Card 14 Euro in allen SZ-Treffpunkten oder unter www.sz-ticketservice.de.