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415 000 Euro für Gartenstadt "Erika"

Das Wettbewerbs-Preisgeld soll in die Wiederbelebung des Industriedorfes in Laubusch investiert werden.

Von Ralf Grunert
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Die Gartenstadt „Erika“ in Laubusch avanciert zum Projekt-Gebiet.
Die Gartenstadt „Erika“ in Laubusch avanciert zum Projekt-Gebiet. © Archivfoto: Uwe Schulz

Lauta. Die Gartenstadt „Erika“ in Laubusch wird bis 2025 zu einer modernen Modellsiedlung ausgebaut! Mit dieser Vision ist der Stadt Lauta in einem vom Sächsischen Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft ausgelobten Wettbewerb „Ideen für den ländlichen Raum“ ein großer Wurf gelungen. Gesucht wurden konkrete Ideen für die Gestaltung des Zusammenlebens im ländlichen Raum und zur Verbesserung der Lebensqualität vor Ort. Bei der Auszeichnungsveranstaltung, die gestern in Glauchau stattfand, konnte sich Bürgermeister Frank Lehmann über eine Prämie von 415 000 Euro freuen.

Lauta gehörte damit unter 334 Bewerbern zu den 15 Städten und Gemeinden, die mit einem Preisgeld zwischen 100 000 und 500 000 Euro bedacht wurden. „Diese Prämien sind mit der Bedingung verknüpft, diese innerhalb von zwei Jahren zur Umsetzung von Projekten des Aktionsplanes zu verwenden“, heißt es in einer Pressemitteilung des Ministeriums.

Wie Lautas Bürgermeister kurz nach der Preisvergabe wissen ließ, wurde der im November 2018 eingereichte Wettbewerbsbeitrag „Lausitzer Gartenstadt 2030“ gewürdigt. „Kern der Idee ist die Wiederbelebung der Gartenstadt «Erika». Die Initiative zielt auf eine partizipative Planung und schrittweise Verwirklichung geeigneter Maßnahmen, um den Wohnstandort im Grünen noch attraktiver zu gestalten.“ Am morgigen Mittwoch möchte Frank Lehmann im Rahmen eines Pressegesprächs über Details des Projektes informieren.

In groben Konturen wurde in der offiziellen Wettbewerbsauswertung umrissen, welche Pläne es für die Wiederbelebung der Gartenstadt „Erika“ gibt. Zunächst sollen drei Projekte realisiert werden, heißt es da. In Kooperation mit einem örtlichen Wohnungsunternehmen wird ein leerstehendes Wohngebäude angemietet und als Ausstellungsfläche genutzt. In diesem Konzepthaus sollen die Geschichte des Ortes, die Ist-Situation und schrittweise die Zukunft sichtbar werden. Mit Hilfe von Virtual Reality soll die Zukunft des Wohnens mit Bezug zum Ort gezeigt werden. Das zweite Projekt ist ein städtebaulicher Wettbewerb „Lausitzer Gartenstadt 2030“ mit dem Ziel, die Geschichte des Ortes mit technischen Innovationen und Trends wie Digitalisierung und neuen Mobilitätsformen zusammenbringen. Projekt Nummer drei hat das Ansinnen, dem derzeit meist leerstehenden Kulturhaus als Kinderkulturhaus neue Anziehungskraft zu verleihen. Es gibt die Idee, eine Interessengemeinschaft aus Vereinen, privaten Anbietern, Stadt und Schule als Betreiber zu etablieren. Ziel ist ein modernes, vielfältiges Angebot für Kinder und Jugendliche.

„Die Stadt Lauta will zeigen, dass trotz gewesenen und kommenden Strukturwandels, trotz demografischer Brüche, der Trend umkehrbar ist und die Region sich im Gegenteil als Vorreiter für nachhaltiges, ökologisches und sozial ausgleichendes Bauen positionieren kann.“ So lautet die Einschätzung der Wettbewerbsjury, die laut Mitteilung die Auffassung vertritt, dass sich der Lösungsansatz für Laubusch als Aufbruchssignal, auch für andere, vor allem ländliche Gemeinden der Lausitz versteht. „Die Rolle als attraktiver Wohnstandort ist ein Leitmotiv für die Stadt Lauta als «Grünes Tor zum Lausitzer Seenland». Dieses Motiv bekommt mit den genannten Projektideen neue, zusätzliche Inhalte.“