Von Iris Schmidt
Das ist eine Freude, wenn Besuch kommt. Das merkte man einem Vierzigjährigen richtig an. Der Patient der Arnsdorfer Klinik schaut neugierig und grüßt. Die Gespräche hier freuen ihn sichtlich. Gestern Nachmittag wurde die neurologische Intensivstation im Krankenhaus festlich eröffnet. Hier werden Patienten eingeliefert, die lebensbedrohliche Krankheiten erlitten haben, einen Schlaganfall zum Beispiel. Sie müssen möglichst innerhalb von drei Stunden behandelt werden, damit schwere Schäden vermieden werden können. Auch schwer Alkoholkranke gehören zu dem Patientenkreis. „Für ihre Behandlung haben wir jetzt beste Bedingungen, ein Traum ging in Erfüllung“, so einer der Laudatoren der festlichen Stunde, der Chefarzt der Neurologie, Prof. Dr. Carl-Detlev Reimers. Er führt die rund 40 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft durch einen Teil der neuen Klinik. Sie wurde in zweieinhalb Jahren saniert, obwohl Patienten weiter aufgenommen und behandelt wurden. Deshalb dankte er besonders dem hoch motivierten Pflegepersonal um Stationsschwester Eva-Maria Hantsch.
Für die Patienten stehen fünf Betten gleich im Erdgeschoss des Ostflügels zur Verfügung. Einen Stock höher befindet sich die eigentliche Station mit 19 Betten. Endlich erhielten 21 Patientenzimmer im Westflügel Sanitärzellen. Der Aufzug im Haus hat eine Schönheitskur bekommen. Er fährt nun auch bis in das teilweise neu ausgebaute Dachgeschoss. Besonders lobenswert die behutsame Aufstockung des Treppenhauses in der Mitte des Gebäudes. „Das ist ein besonders gelungenes Beispiel für einen behutsamen Umgang mit einem Baudenkmal“, so Reimers.
Bei dem Schneetreiben in den gestrigen Nachmittagsstunden konnten die Gäste der Feierstunde die Außenanlagen nicht so richtig genießen. Die parkähnliche Anlage des bald 100-jährigen Krankenhauses hat ein Kleinod dazu bekommen. Vor dem Haus der Intensivstation wurden Sträucher gepflanzt, die Zufahrt gepflastert und Rasen angesät.
Insgesamt brachten der Freistaat, der Bund und die Krankenkassen für diese Sanierungen 5,2 Milliarden Euro auf. Das gesamte Areal des Sächsischen Krankenhauses für Neurologie und Psychiatrie steht unter Ensemble-Schutz mit ihren 29 Gebäuden die wie große Villen gestaltet sind.