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50 Jahre alte DDR-Heizkörper müssen raus

Die Bauarbeiter haben im Schulhaus „Am Weinberg“ in Roßwein das Zepter übernommen – und behalten es voraussichtlich bis Ende nächsten Jahres.

Von Elke Braun
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Amaju Iqball und Andreas Koppisch von der Firma Heizungstechnik Waldheim demontieren alte Heizkörper aus Gusseisen. Diese stammen aus dem Jahr des Schulbaus.
Amaju Iqball und Andreas Koppisch von der Firma Heizungstechnik Waldheim demontieren alte Heizkörper aus Gusseisen. Diese stammen aus dem Jahr des Schulbaus. © Dietmar Thomas

Roßwein. Wo sonst das ABC gelehrt und Malfolgen gepaukt werden, wird seit reichlich fünf Wochen gebohrt und gehämmert. Fröhliche Kinderstimmen sind dem Baulärm gewichen. Nachdem alle Vorarbeiten erledigt sind, läuft in der Grundschule „Am Weinberg“ die Heizungssanierung. Außerdem wird die Regenentwässerung an dem Gebäude erneuert.

„Momentan wird zurückgebaut“, erklärt Bauamtsleiter Dirk Mehler. Insgesamt 210 Heizkörper und alle Leitungen müssen raus. Die Heizungsanlage, die noch aus dem Baujahr 1970 stammt, wird komplett erneuert. Sie entspricht schon lange nicht mehr den Anforderungen.

Ein marodes Bild hatte sich auch an der Dachentwässerung gezeigt. Bei Starkregen drang regelmäßig Wasser ins Gebäude ein. Dort werden nun unter anderem neue Fallrohre installiert. Ausschließlich Handwerker regionaler Firmen sind nach Informationen von Dirk Mehler im Schulgebäude zu Gange. 

Während die Installationsarbeiten von der Firma Heizungstechnik Waldheim ausgeführt werden, kümmert sich die Döbelner Ausbau- und Modernisierungs GmbH (DAM) um alle damit im Zusammenhang stehenden Maurer- und anderen Bauleistungen. Für letztere hatte Bürgermeister Veit Lindner (parteilos) mit den Fraktionsvorsitzenden die Leistungen vergeben und darüber die Stadträte in der jüngsten Sitzung informiert. Allein für die begleitenden Bauleistungen fallen demnach rund 75.000 Euro für die Heizungssanierung und rund 97.000 Euro für Bauarbeiten im Zusammenhang mit der Regenentwässerung an. Insgesamt kostet dieser zweite Bauabschnitt nach Angaben von Dirk Mehler knapp 650.000 Euro.

Wegen der Bauarbeiten ist die Grundschule komplett leer gelenkt worden. In ihrem Übergangsdomizil im ehemaligen Mitteldeutschen Fachzentrum Metall und Technik (MFM) an der Döbelner Straße konnten die Erst- bis Viertklässler nach ihrem Umzug nach den Winterferien zunächst nur wenige Wochen unterrichtet werden. Dann kam die Corona-Krise und die Schulschließungen ab 16. März. Seit einigen Tagen dürfen zumindest die Viertklässler wieder in die Schule gehen. Weitere Kinder sollen nach den neuesten Corona-Regelungen ab nächster Woche folgen.

Als Übergangsquartier für die im Bau befindliche Grundschule dient das MFM nicht zum ersten Mal. Vor einem reichlichen Jahr wurde am Weinberg die Elektroinstallation komplett erneuert. Damals war der Unterricht ebenfalls an die Döbelner Straße ausgelagert worden, der Hortbetrieb aber am Weinberg verblieben. Eine solche Verfahrensweise war während des derzeit laufenden Bauabschnitts unmöglich.

Voraussichtlich bis Ende 2021 werden die Jungen und Mädchen an der Döbelner Straße bleiben. Denn wenn alles nach Plan läuft, schließt sich an die Heizungs- und Entwässerungserneuerung gleich noch der dritte Bauabschnitt an. „Die Fördermittelzusage haben wir zumindest mündlich vom Land Sachsen schon erhalten“, sagt Dirk Mehler. Für insgesamt rund 3,2 Millionen Euro beinhaltet dieser Bauabschnitt unter anderem die Gestaltung der Außenanlagen und der Barrierefreiheit im Gebäude. Dabei sollen ein Aufzug eingebaut und Türen verbreitert werden.

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