Von Torsten Eichhorn
Jeder war betroffen, als er die schrecklichen Bilder der Flutkatastrophe im Fernsehen und der Presse sah. Viele Bürger wollten den Menschen in Südostasien beim Wiederaufbau helfen und spendeten. Deshalb wurden in vielen deutschen Städten Spendenkonten eröffnet, um das Geld dann gesammelt in die Krisengebiete bringen zu können. Auch Freital eröffnete solch ein Konto.
„Etwa 54 000 Euro wurden bislang auf unser Konto eingezahlt“, sagt Stadtsprecherin Inge Nestler. Viele Vereine spenden auch jetzt noch immer Beträge für Asien. „Deshalb schließen wir das Konto auch noch nicht, wer weiß, was noch kommt“, so Nestler weiter. Freital will das gesammelte Geld dann letztlich auf das Spendenkonto des Landkreises einzahlen. Wann das sein wird, könne man aber noch nicht sagen. Denn dort wird noch ein konkretes Projekt gesucht, das unterstützt werden soll.
Und „das dauert schon eine Weile“, sagt Nestler. Eine Arbeitsgruppe befasst sich zur Zeit mit der Suche. Sicher ist aber schon, wie die Sprecherin der großen Kreisstadt betont, dass das gesammelte Geld langfristig unterstützen soll. Gefüllt wurde das Stadtkonto auch durch den Erlös aus verschiedenen Aktionen von Schulen und Vereinen.
So konnte die Geschwister-Scholl Mittelschule in Hainsberg satte 600 Euro überweisen. Schulleiter Hans-Günter Renger war deshalb sehr stolz auf seine Schützlinge. „Die Schüler haben nicht nur ihr Taschengeld gespendet, sondern auch in ihrem Umfeld für die Sammelaktionen geworben“, sagt er. Sogar eigene Projekte wurden von einzelnen Klassen ins Leben gerufen. Zum Beispiel organisierte eine Klasse ein Spenderfrühstück zugunsten der Flutopfer. Eine andere sorgte während eines Schulvolleyballturniers für das leibliche Wohl von Spielern und Zuschauern.
Ein anderes, größeres Projekt stellte das Freitaler Krankenhaus auf die Beine. Allein eine Spendenaktion der Haema AG brachte 1 400 Euro ein. Das Unternehmen zahlte für jede Blutspende zehn Euro aufs Fluthilfe-Konto. Aber auch die Mitarbeiter ließen sich etliches einfallen. So brachten eine Tombola und ein Kuchenbasar zusammen eine Summe von 1 313 Euro ein. Die so genannten Trinkgelder von den einzelnen Stationen in Höhe von insgesamt 800 Euro wurden ebenfalls für die Opfer der Jahrhundertflut bereitgestellt. Zusätzlich wurden bei Live-Musik im Foyer auch Spenden von den Gästen gesammelt. Diese Aktion, bei der insgesamt 4 455,72 Euro überwiesen werden konnten, schätzte die Weißeritztal-Kliniken GmbH als „sehr gelungen“ ein.
Eigene Initiative
Ein völlig eigenes Projekt unterstützt die Berufsfach- und Fachoberschule Best-Sabel. Die Spendenaktion wurde von der Touristikabteilung ins Leben gerufen und unterstützt den Aufbau eines Dorfes in Sri Lanka. „Wir wollen vor allem den Kindern mit dem Geld helfen“, sagt Uwe Meier. Der 41-jährige Leiter für Touristikausbildung hat den Kontakt in die betroffenen Gebiete hergestellt.
Zustande kam er durch den Reiseveranstalter Sunway Holidays, für den bei Austauschprogrammen öfters Praktikanten von Best-Sabel arbeiten. „Bis jetzt haben wir 650 Euro zusammen“, sagt Heike Endler, Lehrerin im Tourismusbereich. Es seien noch Sammelaktionen offen. „Ich hoffe, dass wir auf 700 Euro kommen“, sagt sie.