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"5G ist einmalige Chance für Rietschen"

Der Ressortleiter Rietschen der Sweco GmbH kann einige Einwände der Gemeinderäte nicht verstehen. Eine Bürgerversammlung soll aufklären,

Von Constanze Knappe
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Um 5G in Rietschen (hier das Ortszentrum) ist eine heiße Diskussioon entbrannt.
Um 5G in Rietschen (hier das Ortszentrum) ist eine heiße Diskussioon entbrannt. © Rolf Ullmann

Das Innovationskonzept zur Nutzung von 5G, der fünften Generation des Mobilfunks, in der Gemeinde Rietschen bewegt die Gemüter. Das zeigte auch die Teilnahme von mehr als 40 Einwohnern in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats (Tageblatt berichtete). Nicht nur wegen der begrenzten Räumlichkeiten an jenem Abend wurde eine Bürgerversammlung vorgeschlagen. Eine solche befürwortet auch Helmut Perk ausdrücklich.

Der Ressortleiter Rietschen der Sweco GmbH teilt zwar grundsätzlich die Bedenken der Bürger, wie er auch in jener Gemeinderatssitzung erklärte. Andererseits könnte er aber „nicht verstehen, wenn der Gemeinderat den durch den Bund für die Gemeinde Rietschen geförderten Maßnahmen nicht zustimmt“. Der Ausbau von 5G für schnelle Echtzeit-Übertragung sei von der Bundesregierung beschlossen und werde über Ausschreibungen an Firmen vergeben, so wie es bei anderen Systemen auch war. „Rietschen ist einer von 67 Maßnahmeträgern in der gesamten Bundesrepublik und, wie ich erfahren habe, die mit Abstand kleinste Gemeinde, der überhaupt eine Zuwendung zugesprochen wurde“, erklärt Helmut Perk. 96.250 Euro bekommt Rietschen vom Bund. Der Förderbescheid ging der Gemeinde im Dezember zu.

Drohne und autonomes Fahren

Kern des Innovationskonzepts sind zwei Projekte: eine Drohne zur Erkennung von Waldbränden sowie ein autonom fahrender Kleinbus für den öffentlichen Nahverkehr. Diese sollen durch den Ausbau der 5G-Datenübertragung unterstützt werden. Die von Rietschen angemeldeten Teilmaßnahmen wären auch mit den schon vorhandenen Übertragungssystemen wie 3G oder 4G einsetzbar. Aus Sicht von Helmut Perk bilden die Maßnahmen, die im Gemeinderat nur verkürzt dargestellt werden konnten, jedoch „eine Chance für Rietschen, die einmalig ist.“ Und dies auch ohne 5G. Andere Gemeinden würden ihren Bürgermeister für diesen Erfolg „auf Händen tragen“, fügt er noch an.

Wenn Einwohner Bedenken gegen 5G haben, sei es die beste Möglichkeit, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Ansprechpartner wäre dann jedoch nicht „die Maßnahme der Gemeinde“, sondern der Bund oder das zuständige Ministerium.

Helmut Perk spricht sich dafür aus, baldmöglichst eine informierende Bürgerversammlung zu veranstalten. Die Argumentation einiger Räte habe er beim besten Willen nicht nachvollziehen können. Er hofft nun, „dass sich die Gemeinderäte bis zur nächsten Gemeinderatssitzung so informiert haben, dass das, was wir alle in der Region wollen, dass es vorwärtsgeht, nicht fahrlässig aufs Spiel gesetzt wird“.

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