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600 000 Euro für neuen Fußballplatz

Die Kicker vom Turn- und Sportverein Weinböhla wollen zukünftig auf Kunstrasen spielen. Das sorgt für Streit.

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Diese Nachricht macht bei den Fußballern vom Turn- und Sportverein (TuS) Weinböhla gute Stimmung. Ihr alter Hartplatz soll umgebaut werden. Zukünftig können die Kicker im Friedrich-Ludwig-Jahn-Stadion auf Kunstrasen spielen. Weinböhlas Gemeinderäte haben dafür während ihrer jüngsten Sitzung den Weg freigemacht.

Mit einer deutlichen Mehrheit sprachen sich die Gemeindevertreter dafür aus, sich am 600 000 Euro teuren Projekt zu beteiligen. Mit 400 000 Euro übernimmt das Rathaus sogar den größten Anteil bei der Finanzierung. Das restliche Geld wollen die Fußballer über Fördermittel vom Land Sachsen generieren. „Um die Unterstützung zu bekommen, ist es nötig, die Finanzierung im Vorfeld zu klären“, sagt Bürgermeister Reinhart Franke (CDU).

Unter den Gemeinderäten sorgt die großzügige Unterstützung für den Sportverein hingegen für reichlich Diskussionen. „Ich möchte wissen, wie viele Straßen in Weinböhla für 400 000 Euro saniert werden können“, sagt etwa Peter Arndt (BiW). Zwar würden die Fußballer selbst rund 115 000 Euro beisteuern und so den Eigenanteil der Gemeinde deutlich senken. Arndt bezweifelt jedoch, dass ihnen das gelingt. Ähnlich sieht es seine Kollegin Bettina Grumbach. Sie rechnet vor: 1 400 Euro pro Fußballer gebe das Rathaus mit der Entscheidung aus. Das sei recht viel, meint sie. In den vergangenen Jahren habe Weinböhla zudem Millionen in die Erneuerung der Sportstätten investiert. „Muss jetzt nicht einmal etwas anderes Vorrang haben“, fragt die BiW-Frau.

Mit ihrer Meinung stehen die Mitglieder der Weinböhlaer Bürgerinitiative (BiW) jedoch allein da. „Wenn wir von der Sportförderung im aktuellen Landeshaushalt profitieren wollen, müssen wir das jetzt klären“, sagt Rathauschef. Bis September müsse der Antrag bei der Behörde eingehen. Ansonsten gibt es keine Fördermittel. „Eine Verschiebung der Entscheidung hätte zur Folge, dass wir keine finanzielle Unterstützung bekommen“, so Franke.

Dank der Zustimmung der Gemeinderäte können die TuS-Fußballer nun weiter planen. Sobald der Fördermittelbescheid da ist, soll mit dem Umbau des bisherigen Hartplatzes in ein Kunstrasenspielfeld begonnen werden. Das habe den Vorteil, dass das Feld ganzjährig genutzt werden könne. Bisher wurde die Spielfläche oft nicht zum Training genutzt, um den Platz zu schonen.

Insgesamt zählt die Abteilung Fußball im Turn- und Sportverein Weinböhla rund 300 Mitglieder. Der neue Kunstrasenplatz, der auch eine Flutlichtanlage bekommen wird, soll vor allem von den Kindermannschaften genutzt werden. (ps)