SZ +
Merken

66 Mal Gold, 86 Mal Silber

Ehrung. Morgen werden Feuerwehrleute aus dem gesamten Landkreis ausgezeichnet. Auch zwei Kleinwolmsdorfer sind seit 25 Jahren im Einsatz.

Teilen
Folgen

Von Iris Hellmann

Was für eine Bilanz. 66 mal Gold, 86 mal Silber. Was sich wie der Wunsch-Medaillenspiegel des Deutschen Sportbundes für Olympia 2008 anhört, ist die Würdigung von insgesamt sage und schreibe 4790 Jahren aktiven Mitgliedschaft bei den Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis. 156 Kameradinnen und Kameraden erhalten in diesem Jahr das Ehrenabzeichen in Silber für 25 Jahre beziehungsweise in Gold für 40 Jahre Dienst. Die Übergabe findet morgen in Kamenz statt.

Freude über Anerkennung

Der Wehrleiter der Freiwilligen Feuerwehr Kleinwolmsdorf hat es schon an der Ausgeh-Uniform blitzen, das kleine weiß-grün-weiße Abzeichen, das dem Kenner sagt: Dieser Mann lässt seit 25 Jahren alles stehen und liegen, wenn es brennt. Seit 1981 ist Uwe Steglich aktives Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Kleinwolmsdorf. Seit 2002 ist er der Wehrleiter. „Wir haben die Orden schon ein wenig früher abgeholt und dann bei unserer jährlichen Ausfahrt übergeben“, erklärt er. So konnte sich Wolfgang Roch über das Ehrenabzeichen in Gold freuen. Detlef Gräfe trat im gleichen Jahr wie Uwe Steglich in den aktiven Dienst ein und feiert somit in diesem Jahr ebenfalls „Silberhochzeit“ mit der Kleinwolmsdorfer Feuerwehr. Er kümmert sich hier um die Ausbildung des Nachwuchses. „Es macht nach wie vor Spaß, speziell die Jugendarbeit“, resümiert der 42-Jährige. „Es ist schön wenn man sieht, dass die jungen Leute heranwachsen, uns unterstützen und später auch in die große Feuerwehr eintreten.“ Derzeit sind es elf Jugend-Feuerwehrleute in Kleinwolmsdorf. Bei den „Großen“ sind es 37, inklusive der Alters- und Ehrenmitglieder. Nachwuchs sei immer gern willkommen, sagt Wehrleiter Steglich. Vor ein paar Jahren habe es jedoch in der Hinsicht schlechter ausgesehen. „Da gab es eine große Lücke. Aber mittlerweile begeistern sich wieder mehr für die Feuerwehr“, so Steglich. Ihm selbst ist der Dienst an der Spritze quasi in die Wiege gelegt worden. „Mein Großvater war Wehrleiter, mein Vater war Wehrleiter, ich bin damit groß geworden“, erzählt der 41-Jährige. „Ich kann mir ein Leben ohne Feuerwehr gar nicht mehr vorstellen“. Das Zusammengehörigkeitsgefühl sei hoch und wichtig. „Auch wenn es mal kriselt: Im Notfall muss man sich aufeinander verlassen können“, betont der Wehrleiter.

Zehn bis zwölf Einsätze im Jahr

Um die zehn bis zwölf Einsätze seien es im Jahr, zu denen die Kleinwolmsdorfer Kameraden ausrücken. „Zum großen Teil sind es Unwetter-Folgen, zum Beispiel Sturm- oder Wasserschäden“, erläutert Detlef Gräfe. Der spektakulärste Einsatz liegt schon ein Jahr zurück: Als die Firma Reifen-Mieth in Radeberg im April 2005 völlig ausbrannte, kämpften die Kleinwolmsdorfer mit über hundert Kameraden der Feuerwehren aus der Umgebung gegen die Flammen. „In so einer Situation steigt der Adrenalinspiegel unweigerlich an“, sagt Uwe Steglich. Solche extremen Fälle sind – zum Glück – die Ausnahme. Gerade in solchen Situationen machen sich die regelmäßigen Übungen und Weiterbildungskurse bezahlt. Ein großes Problem dabei ist, wenn Kameraden von ihren Arbeitgebern dafür nicht freigestellt werden. „Das ist eigentlich nicht Sinn der Sache, dass die Leute Urlaub nehmen müssen, um im Ernstfall anderen Leuten helfen zu können“, argumentiert Uwe Steglich. Und noch einen Wunsch haben die Kleinwolmsdorfer: ein neues Gerätehaus. „Aber das wird wohl noch lange ein Traum bleiben“, vermutet Steglich mit Blick auf den knappen Etat der Gemeinde.Auf ein Wort

http://ffw-kleinwolmsdorf.de.vu/