Die Freiwillige Feuerwehr in Großröhrsdorf-Biensdorf feiert ab morgen ihr 70-jähriges Bestehen. So lange sind Sie aber noch nicht dabei, oder doch, Herr Grahl?
Nein (lacht).
Haben Sie trotzdem einen Grund zum Feiern?
Natürlich. Man weiß doch nie, ob unsere Freiwillige Feuerwehr jemals ihren 75.Jahrestag erleben wird.
Warum? Glauben Sie etwa nicht daran?
Die finanzielle Situation ist immer schwierig. Keiner kann sagen, wie lange das Geld noch reicht oder wie sich unsere Lage nach der Gemeindereform gestaltet.
Sieht die finanzielle Situation schon so schlecht aus?
Es geht, zum Glück ist das Engagement der Kameraden groß. Wir bewältigen vieles in Eigenleistung. Unser Gerätehaus in Biensdorf haben wir beispielsweise 2004 selbst auf Vordermann gebracht.
Aber alles lässt sich doch nicht ohne fremde Hilfe machen?
Leider nicht. Wir würden uns auch über ein neues Löschfahrzeug freuen. Nicht sofort, aber perspektivisch wäre es schon notwendig. Die Pumpe mussten wir erst dieses Jahr reparieren. Die Schläuche an unserem alten Mercedes sind allerdings noch auf dem Stand von vor 20Jahren.
Wann hatten Sie Ihren letzten Einsatz?
Am vergangenen Wochenende. Auch unser Dorfbach ist zum Hochwasser über die Ufer getreten und hat den Sportplatz überflutet …
… das Festgelände?
Ja, wir mussten den Platz erstmal in Ordnung bringen und Steine an den Bach legen, damit der Damm wieder Halt bekommt.
Hatten Sie Angst, dass das Fest auch ins Wasser fällt?
Klar. Und ich hoffe immer noch, dass das Wetter hält.
Das letzte Vereinsfest war vor fünf Jahren. Was haben Sie sich diesmal einfallen lassen?
Wir wollen vor allem unseren jüngsten Besuchern mehr bieten. Darum wird der Sonnabend zum Familientag. Aber auch einige unserer Kameraden stehen im Mittelpunkt. Bei ihnen möchte ich mich gern für ihren Einsatz bedanken.
Das Gespräch führte Verena Weiß.