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Einmarsch in Dresdens Trümmerwüste

Am 8. Mai 1945 wurde die NS-Hochburg Dresden als letzte deutsche Großstadt besetzt. Auch dabei starben noch viele Menschen.

Von Oliver Reinhard
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Truppen der Roten Armee rollen über das „Blaue Wunder“ in Dresden ein; Szene aus einem sowjetischen Dokumentarfilm.
Truppen der Roten Armee rollen über das „Blaue Wunder“ in Dresden ein; Szene aus einem sowjetischen Dokumentarfilm. © SLUB Dresden / Deutsche Fotothek / Christian Borch

Am 30. April entzog sich der Hauptverantwortliche für den Zweiten Weltkrieg seiner Verantwortung: Adolf Hitler beging in Berlin Selbstmord. Diesen Todesumstand konnte die Propaganda natürlich nicht einräumen. So wurde verlautbart, „dass unser Führer Adolf Hitler heute nachmittag in seinem Befehlsstand in der Reichskanzlei, bis zum letzten Atemzug gegen den Bolschewismus kämpfend, für Deutschland gefallen ist“. Zahllose Deutsche folgten diesem erlogenen „Vorbild“ weiter, trotz oder gerade wegen der immer offenkundigeren Aussichtslosigkeit: Zwei Tage später war die seit Wochen umkämpfte Reichshauptstadt erobert. Weitere vier Tage darauf, am 6. Mai, starteten die Truppen Marschall Konjews von Norden ihre Offensive in Richtung Dresden und Prag.

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