850 Interessierte auf der Baustelle

Schleife. Die Gemeinde Schleife zieht ein positives Fazit für den Tag der offenen Baustelle am 4. Mai im entstehenden deutsch-sorbischen Schulzentrum. „Rund 850 Bürger kamen. Es gab 28 Führungen“, unterstrich Bürgermeister Reinhard Bork (CDU) Dienstag zur Ratssitzung im Rückblick.
„Wir wollten Einblick in die aktuelle Bautätigkeit geben. Zudem war der Tag Anerkennung und Dank für die fleißigen Arbeiter vor Ort. Er war Würdigung und Dank für die vielfältige Unterstützung für das Vorhaben. Trotz einiger Hindernisse in der Vergangenheit ist es jetzt auf dem Weg.“ Das Vorhaben liegt im Zeitrahmen und im Kostenrahmen Dies würdigte auch der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) bei seiner Visite zum Tag der offenen Baustelle vor Ort.
Am weitesten fortgeschritten ist der Bereich Grundschule. Dort geht jetzt der Einbau der Türzargen weiter. Restleistungen geschehen durch die Fußbodenleger. Die Elektriker erledigen die Feinmontage. Im Bereich Oberschule gehen die Elektro-Arbeiten weiter, ebenso Maler-Arbeiten, Fliesenleger-Arbeiten und der Einbau der Türzargen. Probleme bereitet der Estrich. Er weist derzeit zu hohe Restfeuchte auf. Eine fachliche Messung dazu war am 7. Mai. „Wir können und wollen uns keine weiteren Verzögerungen leisten“, unterstrich Steffen Seidlich, Leiter des Amts für Planen, Bauen und Bergbau der Verwaltungsgemeinschaft Schleife, zur Ratssitzung in seinem Baubericht die Suche nach einer Lösung. In der Sporthalle laufen die Abdichtungsarbeiten für den Sportboden. Ab nächster Woche folgt der Einbau der Tribüne. In der letzten Mai-Woche beginnen die Arbeiten an der Prallwand. Voran kommt die Bautätigkeit auf den Außenanlagen. Ab nächster Woche wird die Überdachung für die Fahrräder realisiert. Der erste Abschnitt der Parkplätze soll noch in dieser Woche asphaltiert werden. Zurzeit pflastert die Baufirma Nadebor den Schulhof der Grundschule.
In der Sitzung am Dienstag vergab der Gemeinderat weitere wichtige Lose. Den Auftrag Ausstattung Garderoben und Umkleideräume erhielt die Stuttgarter Firma Kessler & Söhne Württembergisches Eisenwerk GmbH & Co. KG. Die Brutto-Auftragssumme beträgt 122 000 Euro. Für die Ausstattung der Fachunterrichtsräume zeichnet die Firma Hohen-loher Spezialmöbelwerk Schaffitzel GmbH & Co. KG aus Öhringen (in Baden-Württemberg) verantwortlich. Die Brutto-Auftragssumme beträgt 157 000 Euro. Den Auftrag Schul- und Hortausstattung führt die Firma Deutsche Werkstätten Lebensräume GmbH aus Lichtenstein (in Sachsen) aus. Die Brutto-Auftragssumme liegt bei 437 000 Euro. Den Zuschlag für die Ausstattung der Werken-Räume erhielt die Firma WPO Objekt- und Fachraumeinrichtungen GmbH aus Illertissen (in Bayern). Die Brutto-Auftragssumme beträgt 102 000 Euro. Für die technische Ausstattung sorgt die Cottbuser Firma ISIMKO GmbH. Die Brutto-Auftragssumme beträgt 453 000 Euro.
Getrennte Auftragsvergabe
Aufgehoben wurde Dienstag in der Ratssitzung der Beschluss zur Erstausstattung der Schulküche. „Ursprünglich war geplant, dass die Ausstattung der Küche Aufgabe der Catering-Firma (die auch für das Mittagessen sorgt) werden soll“, erläuterte Steffen Seidlich. „Wir werden die beiden Aufträge jetzt getrennt vergeben: zum einen die Ausstattung für die Küchen-Einrichtung, zum anderen für das Kochen und Ausgeben der Speisen.“
Der Bau des Schulzentrums ist wichtigstes kommunales Vorhaben der Gemeinde Schleife, verdeutlichte Reinhard Bork. Er ist die wichtigste verbleibende Maßnahme aus dem Grundlagenvertrag 2008 zwischen Gemeinde Schleife und damals Vattenfall. Die LEAG als Nachfolger des Kohle-Konzerns Vattenfall in der Lausitz steht zu dieser Verpflichtung. Insgesamt 24 Millionen Euro kostet der Bau. Davon fördert der Freistaat Sachsen 8,48 Millionen Euro. Den übrigen Hauptteil finanziert die Leag. Bauherr des Vorhabens ist die Gemeinde Schleife. Insgesamt plant sie mit 120 Plätzen für den Hort, mit 220 Plätzen für die Grundschule und mit 250 Plätzen für die Oberschule. Ende des Jahres soll das Schulzentrum fertig sein. In den Februarferien 2020 sollen die Schüler ins fertige Schulzentrum umziehen. Eines der wichtigsten langfristigen Ziele für die Schüler ist die Weiterführung des Konzepts 2plus zum Erwerb der sorbischen Sprache. Derzeit lernen in der Grundschule von insgesamt 183 Schülern rund 100 Schüler Sorbisch nach dem Konzept 2plus. In der Oberschule sind es von insgesamt 230 Schülern rund 110 Schüler.