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Tobias Frenzel steckt in seine Biere regionale Zutaten,  viel Handarbeit und spritzige Ideen. Doch nicht nur zum Brauen benötigt der Bautzener viel Geduld.

Von Miriam Schönbach
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Tobias Frenzel bestickt den Braukessel mit Gersten- und Roggenmalz. Damit beginnt die Herstellung des Bautzener Hefeweizens.
Tobias Frenzel bestickt den Braukessel mit Gersten- und Roggenmalz. Damit beginnt die Herstellung des Bautzener Hefeweizens. © Miriam Schöbach

Bautzen. Vierzig Grad hat das Wasser im Gärkessel. Tobias Frenzel lässt noch mal seine Hände durch das geschrotete Weizen- und Gerstenmalz gleiten. Dann packt der 32-Jährige einen Sack, klettert die Leiter zum Braukessel hoch. Er öffnet die Klappe. Ganz langsam verschwindet das Getreide in die Tiefe. „Das wird unser Hefeweizen. Anfang Juli werden wir es ausschenken. Ein Brauer braucht Geduld“, sagt er und holt den nächsten Sack nach oben. Insgesamt 175 Kilo landen im Bauch des Edelstahlbottichs. Ein Rührwerk im Inneren bringt den Sud in Bewegung. Per Knopfdruck stellt Tobias Frenzel das richtige Brauprogramm ein. Der Bautzener ist Autodidakt. Seine erste Hopfenlektion erhielt er bei seinem Vater Thomas Frenzel noch im Altstadtbrauhaus in der Schloßstraße. „2003 hatte er die Idee von Erlebnisgastronomie“, sagt der Junior. Ein Erlebnis war es auf jeden Fall seinerzeit, als er mit seinen Mitschülern aus der 11. Klasse einen Abstecher am Braukessel mit dem Mathe-Physik-Leistungskurs machte. Im Jahr 2006 verlagerte der Senior die Manufaktur ins Spreetal in die Spreepension in der Fischergasse. Sein Sohn dagegen brach auf in die weite Welt.

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