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Ab Montag ist der Krippengrund gesperrt

Eine Vollsperrung jagt zurzeit im oberen Elbtal die nächste. Kaum ist der Häuserabriss an der Bahnhofstraße auf der B172 in Königstein ab kommenden Sonntag Geschichte, ist der Krippengrund für den Verkehr zu.

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Von Lars Kühl

Eine Vollsperrung jagt zurzeit im oberen Elbtal die nächste. Kaum ist der Häuserabriss an der Bahnhofstraße auf der B172 in Königstein ab kommenden Sonntag Geschichte, ist der Krippengrund für den Verkehr zu. Grund ist die umfangreiche Sanierung der Staatsstraße169 – die Krippenbachtalstraße zwischen Kleingießhübel und Krippen.

Ab Montag, dem 23.Februar, ist die seit Jahren desolate Trasse deshalb für jedweden Verkehr zwischen dem Ortseingang Kleingießhübel und dem Abzweig nach Reinhardtsdorf voll gesperrt. Voraussichtlich bis Dezember 2010, wie Holger Wohsmann, Leiter des zuständigen Straßenbauamtes Meißen-Dresden mitteilt.

Der grundhafte Ausbau erfolgt laut Landratsamt Sächsische Schweiz-Osterzgebirge auf einer Gesamtlänge von 1790Metern. „Die Maßnahme kostet insgesamt rund 5,8Millionen Euro“, sagt Sprecherin Annette Hörichs. 22hang- und bergseitige Stützwände sowie eine Brücke werden in den knapp zwei Jahren neu gebaut.

Mit der Baumaßnahme hat das Straßenbauamt die Firma Karl Köhler aus Heidenau beauftragt. Die offizielle Umleitung für die Vollsperrung hat es in sich. Für Pkws führt sie ab Krippen von der S169 über den Krippenberg nach Kleinhennersdorf, von da weiter über Papstdorf, Papststein in Richtung Cunnersdorf und von dort nach Kleingießhübel. Lkws sollen ab Königstein die Bielatalstraße (S171) fahren, nach Cunnersdorf und von da aus auf der Pkw-Umleitung nach Kleingießhübel. Der Transitverkehr aus Richtung Bad Schandau muss also die große Schleife über die Festungsstadt in Kauf nehmen.

Ludwig Winternheimer, Gastwirt der Kleingießhübler Zschirnsteinbaude, bemerkt für die Autofahrer, die aus Pirna kommen, Folgendes an: „Es wäre wichtig, wenn am neuen Kreisverkehr vor Königstein ein Hinweis mit der kürzeren Strecke über Leupoldishain aufgestellt wird.“ Er nimmt die Vollsperrung zwar gern in Kauf, weil die Straße im Krippengrund unbedingt gemacht werden müsse. Allerdings befürchtet Winternheimer auch Einbußen für seine Gaststätte. „Die Straßensperre in Verbindung mit der Wirtschaftskrise wird dazu führen“, sagt er.

Für Anwohner und Anlieger hatte der Forstbezirk Neustadt auf der Einwohnerversammlung am 9.Februar über die Möglichkeiten einer innerörtlichen Umleitung informiert. Die Nutzung der Waldpfade Schlosserhübel- und Wiesenweg wurde unter Angabe stichhaltiger Gründe in Aussicht gestellt. Doch die Antragsflut von über 200 hat den Forstbezirksleiter Dietrich Butter überrascht. „Das hat uns schockiert“, sagt er. „Sogar jetzt gehen noch täglich neue Anträge ein.“ Derzeit werden die Gesuche bearbeitet. Butter: „Aber es ist nie und nimmer möglich, dass wir alle positiv entscheiden.“ Je nach Dringlichkeit seien zwischen 20 und 50Genehmigungen realistisch. Vor allem die, die von Berufswegen auf Schlosserhübel- und Wiesenweg ausweichen müssen, bekämen den Vorzug. Die Entscheidungen seien nur in Absprache mit der Gemeinde Reinhardtsdorf-Schöna möglich.

Mit ersten Genehmigungen sei Anfang nächster Woche zu rechnen. Derzeit seien die Wege wegen des Winterwetters sowieso nicht befahrbar. Die Abkürzung von Reinhardtsdorf durch den Wald nach Kleingießhübel verträgt aber nur ein begrenztes Aufkommen. „Und da ist ja schon Verkehr drauf“, erläutert Butter in Hinblick auf Landwirtschafts- und Waldarbeiter. Auf keinen Fall werden die Wege während der Vollsperrung ausgebaut. Also gilt: Höchstgeschwindigkeit von 30Stundenkilometern auf der ganzen Strecke und keine Wendemöglichkeiten. Bei Gegenverkehr könne es passieren, dass ein Fahrzeug einen Kilometer bis zu einer möglichen Ausweichbucht zurückfahren müsse. Das Landratsamt soll die Einhaltung der Genehmigungen überwachen.

Der Linienbus 251 der Oberelbischen Verkehrsgesellschaft Pirna-Sebnitz von Bad Schandau über Krippen nach Kleingießhübel bekommt ab Montag, dem 23.Februar, für die Zeit der Vollsperrung einen Sonderfahrplan.