Mit dem schwungvollen „He is there” aus der Feder des amerikanischen Komponisten Charles Ives (1874-1954) verabschiedete die Sopranistin Jane Hughey das Publikum, das am Donnerstagabend zum 4. Kammerkonzert der Spielzeit 2004/05 in die Vinothek von Schloss Wackerbarth Radebeul gekommen war. Patriotisch-militärische Klänge wechselten sich darin mit einer teils zurückhaltenden Melodie ab. Mit instrumentaler Begleitung durch Klavier (Christine Heinrich), Violine (Alice-Decker Rettschlag) und vor allem eine Bassposaune (Ralph Schmidt) präsentierte sich das Lied außerordentlich authentisch in den Farben des Sternenbanners.
Doch es waren noch andere Lieder von Ives zu hören. So hat er das Heinrich-Heine-Gedicht „Die Lotosblume” und Goethes „Über allen Gipfeln ist Ruh’” vertont. Mit dem noch lebenden Amerikaner Marshall Bialosky steuerte ein sehr kosmopolitisch agierender Komponist zwei Lieder bei, die er nach Gedichten von Howard Nemerov komponiert hatte. Im dritten Komplex erklangen Lieder des Österreichers Paul Pisk (1893-1990). Allesamt wurden sie dominiert von der ausdrucksvollen Stimme Jane Hugheys, allesamt fanden sie mit sehr zurückhaltender instrumentaler Begleitung statt.
Nimmt man noch Johann Sebastian Bachs Duo-Sonate Nr. 2 für Violine und Klavier und Bachs Chaconne aus der Partita Nr. 2 für Solo-Violine als auch den Monologue für Bassposaune des 1951 geborenen französischen Komponisten Jerome Naulais, so spannte das Konzert eine Fülle interkontinentaler Fäden und schwang sich ganz elegant vom 17. Jahrhundert bis in die Gegenwart. (wz)